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Die TSA erlaubt Passagieren, ihre Schuhe anzubehalten. Dies soll Wartezeiten verkürzen. Einige Flughäfen setzen die Regelung bereits um.

Washington – Die amerikanische Transportsicherheitsbehörde (TSA) hat eine neue Richtlinie eingeführt. Passagiere dürfen ihre Schuhe während der Sicherheitskontrolle anbehalten. „Wir erwarten, dass diese Änderung die Wartezeiten an unseren Kontrollstellen drastisch verkürzen wird“, sagte die US-Ministerin für Heimatschutz Kristi Noem am Dienstag (8. Juli) auf dem Ronald-Reagan-Flughafen in Washington, wie CBS News berichtete. In Frankfurt wurden die Sicherheitskontrollen wiederum verschärft.

US-Flughäfen lockern Vorschriften für Reisende: Schuhe dürfen anbehalten werden

Die neue Richtlinie soll die Abfertigung am Flughafen vereinfachen, Wartezeiten verringern und Staus an Kontrollpunkten auflösen. „In den 20 Jahren seit Einführung dieser Regelung hat sich unsere Sicherheitstechnologie verändert, sie hat sich weiterentwickelt“, sagte Noem bei der Ankündigung.

USA: Schuhe ausziehen an Flughäfen nicht mehr nötig. (Symbolbild)USA: Schuhe ausziehen an Flughäfen nicht mehr nötig. (Symbolbild) © IMAGO/Witt Jacques

Die Schuh-Ausziehpflicht wurde offiziell im Jahr 2006 eingeführt. Zuvor hatte man die Sicherheitsmaßnahmen nach den Anschlägen vom 11. September sowie dem versuchten Schuhbomben-Attentat von Richard Reid im Dezember 2001 ausgeweitet. Reid versuchte, Sprengstoff in seinen Schuhen auf einem American-Airlines-Flug von Paris nach Miami zur Explosion zu bringen. Das Ereignis führte zu strengeren Sicherheitsprotokollen, darunter die Pflicht, Schuhe bei der Kontrolle auszuziehen.

Technologie ermöglicht neue TSA-Regel

Mit der neuen Richtlinie dürfen zwar die meisten Passagiere in den USA ihre Schuhe anbehalten, doch handelt es sich nicht um eine vollständige Rücknahme der alten Regel. Einige Flughäfen behielten vorerst die Ausziehpflicht bei. Laut El Heraldo aus Honduras führt die Behörde das neue Verfahren stufenweise ein; einige Flughäfen haben die Änderung bereits vor einer landesweiten Einführung umgesetzt. So gilt das Verfahren bereits in Baltimore/Washington International, Fort Lauderdale-Hollywood, Cincinnati/Northern Kentucky, Portland, Philadelphia und Piedmont Triad. Wie Forbes berichtete, will die Behörde die neue Regelung in naher Zukunft auf alle US-Flughäfen ausweiten, hat jedoch keinen konkreten Termin genannt.

Passagiere, die bei den Scannern oder Magnetometern Alarm auslösen, können weiterhin aufgefordert werden, ihre Schuhe für zusätzliche Kontrollen auszuziehen. „Alle möglichen Aktualisierungen unseres Sicherheitsprozesses werden über offizielle Kanäle bekannt gegeben“, erklärte eine Sprecherin laut Axios.

Die Änderung wurde durch Fortschritte in der Sicherheitstechnologie möglich. Die TSA testet neue 3D-Scanner und Systeme mit künstlicher Intelligenz, die den Bedarf an Kontrollen verringern. Diese Technologien liefern ein klareres Bild des Inhalts von Gepäckstücken und ermöglichen es den Mitarbeitern, potenzielle Bedrohungen effizienter zu erkennen. Laut The Washington Post sucht die Transportsicherheitsbehörde weiterhin nach Wegen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verbessern und hat Vorschriften gelockert, die durch technologische Fortschritte überholt wurden.

Kürzere Wartezeiten am Flughafen

PreCheck Teilnehmer des 2013 eingeführten US-Programms „TSA PreCheck“ durften ihre Schuhe schon seit Jahren anbehalten. Die neue Richtlinie erweitert diesen Vorteil nun auf alle Reisenden an den regulären Kontrollspuren. Andere Sicherheitsmaßnahmen, etwa das Herausnehmen elektronischer Geräte, die größer als ein Mobiltelefon sind, sowie die 3-1-1-Regel für Flüssigkeiten, bleiben bestehen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir das Erlebnis für alle, die durch unsere Flughäfen in den Vereinigten Staaten reisen, erheblich angenehmer, effizienter und pünktlicher gestalten können“, sagte Noem laut The New York Times. Während die TSA die neue Richtlinie landesweit umsetzt, sollten Passagiere auf unterschiedliche Abläufe in der Übergangsphase vorbereitet sein. Die Behörde weist darauf hin, dass Kontrollen je nach Flughafen, Kontrollpunkt oder Passagier variieren können und zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, falls Alarme ausgelöst werden oder ein Anlass zur Sorge besteht. (Redaktion)