Der Frühling 2025 begann in weiten Teilen Deutschlands ungewöhnlich trocken. Viele typische Brutstätten wie Regentonnen oder Feuchtgebiete waren leer, sodass nur wenige Stechmücken schlüpften. Fachleute wie Renke Lühken vom Bernhard‑Nocht‑Institut in Hamburg und auch der NABU bestätigen: Eine frühe Mückenflaute bedeutet keine Sommerentwarnung.
Regen kehrt zurück – Plage droht
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Nach diesen trockenen Wochen haben die aktuellen Starkregenfälle vielerorts erneut Pfützen, Tümpel und überschwemmte Wiesen erschaffen – ideale Nistplätze für Überschwemmungsmücken wie Aedes vexans, deren Eier auch längere Trockenphasen überdauern.
Bei warmen Temperaturen entwickeln sich daraus innerhalb weniger Wochen riesige Populationen – Experten sprechen bereits von einer möglichen Mückenplage. Besonders gefährdet sind hierfür die Mecklenburgische Seenplatte, die Rheinauen, der Bayerische Wald, die Bodenseeregion sowie das Salzhaff an der Ostsee, wo viele flache Uferzonen und kleine Tümpel gibt, die kaum austrocknen – ein Paradies für Stechmücken.
Invasive Arten im Vormarsch – Gesundheitsrisiko?
Neben heimischen Stechmücken wächst auch die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) – eine invasive Art, die beispielsweise Dengue‑, Zika‑ oder Chikungunya‑Viren übertragen kann. Sie ist längst in Süddeutschland heimisch, vereinzelt auch in Berlin, und könnte künftig auch in Deutschland zur Gesundheitsfrage werden.
Obwohl der Frühling ungewöhnlich mückenarm war, schaffen die Kombination aus Starkregen, stehenden Gewässern und sommerlicher Wärme aktuell beste Voraussetzungen für eine explosionsartige Vermehrung von Mücken im Sommer 2025.