„USA! USA!“-Rufe hallten durch die Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark. Denn die Schwimmer, die für die University Games aus den USA angereist sind, dominierten die Wettbewerbe am Montag. Die Fans aus den Vereinigten Staaten waren am stärksten vertreten – Genevieve Ann Jorgenson ist sogar mit einem eigenen Fanclub angereist.

Ole Mats Eidam vom Potsdamer Schwimmverein wurde Fünfter über 100 Meter Freistil und war schwer beeindruckt von der Unterstützung, die die Amerikaner erhielten. „Ich finde es sehr beeindruckend, wie die ganzen ausländischen Athleten ihre Eltern mitbringen. Vor allem die Amerikaner, da schauen die Eltern quasi jeden Tag zu“, sagte er.

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Der Tag begann am Nachmitag mit dem Finale im Turmspringen der Frauen vom Drei-Meter-Brett. Die Halle war nur spärlich gefüllt. Trotzdem wurde jede einzelne Springerin lautstark bejubelt.

Vor den verschiedenen Variationen der Salti holten die Athletinnen jeweils tief Luft und warfen ihr Handtuch in den Pool unter sich. Auch mit dabei war die deutsche Olympionikin vom TSC Berlin, Lena Hentschel. Sie konnte am Ende vor ihrer deutschen Kollegin Jette Müller die starke Form der deutschen Wasserspringer mit einer Bronzemedaille bestätigten.

Die Stimmung kommt schon nah an die deutschen Meisterschaften ran, obwohl die Wettkämpfe unter der Woche stattfinden.

Ole Mats Eidam über die Stimmung in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark

Gold gewann Wang Weiying für die Volksrepublik China. „Die Atmosphäre ist großartig. Ich bin sehr glücklich, dass ich an so vielen verschiedenen Wettkämpfen teilnehmen kann“, sagte sie nach ihrem Sieg.

Für die Schwimmwettkämpfe am Abend füllte sich dann die Halle. Fans aus verschiedenen Nationen schauten sich das Spektakel an. Italienische, südafrikanische und japanische Flaggen wurden im Publikum geschwenkt. Die amerikanischen Athleten konnten in sechs Finalwettkämpfen vier Goldmedaillen holen.

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Goldmedaillen gewannen die Amerikaner bei den Wettkämpfen am Montag

Zwischen jedem Sprung beim Turmspringen und der Vorstellung der einzelnen Schwimmer dröhnte laute Musik in der Halle. In Kombination mit der extremen Luftfeuchtigkeit entstand eine spürbare Wettkampfstimmung. Für Eidam kam die Stimmung „schon nah an die deutschen Meisterschaften ran, obwohl die Wettkämpfe unter der Woche stattfinden.“

Trotz grandioser Stimmung und den Wettkämpfen im eigenen Land konnte Eidam seine Erwartungen bisher nicht erfüllen. Vor den University Games hatte er sich das Ziel gesetzt, einen Podiumsplatz zu erreichen. Das beste Ergebnis war bisher Platz vier in der Disziplin 50 Meter Schmetterling.

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Zufrieden ist er trotzdem: „Meine Leistung bisher ist super. Für eine Medaille hat es leider nicht ganz gereicht. Über 50 Meter Schmetterling hatte ich die beste Chance. Darüber bin ich sehr traurig, mit meiner Zwischenlaufzeit hätte ich Gold geholt.“

Über die 100-Meter-Distanz im Schmetterling hat er am Dienstagabend noch eine Chance auf eine Medaille. Aber auch da seien andere schneller und würden ihre Zeit aus den Zwischenläufen verbessern. Denn bei den University Games gilt – wie beim großen Bruder, den Olympischen Spielen – gegen die Amerikaner ist im Schwimmen kein Kraut gewachsen.