Hamburg – Es waren drei Schüsse, die für einen Zivilpolizisten beinahe tödlich endeten. Jetzt muss sich Covher A. (22) vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Der Vorwurf: versuchter Mord an einem Beamten!

Es war der 8. Februar 2025, als der Tschetschene mit zwei Mittätern gegen 19.45 Uhr zunächst am S-Bahnhof Neugraben in Hamburg einen jungen Mann überfiel. Sie schlugen und traten auf ihn ein – offenbar, um ihm seine Umhängetasche zu entreißen.

Zivilpolizist K. beobachtete den Überfall. Er gab sich als Beamter zu erkennen, schrie „Polizei, stehen bleiben!“. Als der Fahnder Pfefferspray einsetzte, wendete sich der Russe zunächst ab.

Polizist überlebte wie durch ein WunderDie Polizei fahndete im Februar 2025 mit einem Großaufgebot nach dem zu diesem Zeitpunkt noch flüchtigen Covher A.

Die Polizei fahndete im Februar 2025 mit einem Großaufgebot nach dem zu diesem Zeitpunkt noch flüchtigen Covher A.

Foto: Marco Zitzow

Kurz darauf soll sich Covher A. plötzlich umgedreht und aus etwa sieben Metern Entfernung mit einer halb automatischen Pistole auf den Beamten geschossen haben – laut Staatsanwaltschaft, die das als Heimtücke wertet, gezielt und mit tödlicher Absicht. Wie durch ein Wunder blieb Polizist K. unverletzt und feuerte sofort zurück. Doch A. soll unbeirrt weitere zwei Kugeln in Richtung des Polizisten abgefeuert haben. Auch diese verfehlten ihr Ziel. Danach flüchtete der Schütze durch eine Bahnhofsunterführung. Großfahndung!

Lesen Sie auchGroßfahndung und Festnahme

Mit einem Polizeihubschrauber und Spezialkameras suchten die Polizisten nach dem Flüchtigen. Drei Stunden später, gegen 22.45 Uhr, der Zugriff: Zivilfahnder entdeckten den polizeibekannten A. am S-Bahnhof Neuwiedenthal und nahmen ihn fest. Die Ermittler gingen zunächst von einem Raubüberfall aus, doch später fanden sie nach BILD-Informationen heraus, dass es bei der Ursprungstat wohl um einen geplatzten Drogendeal ging.

Der Angeklagte hat sich im Prozess noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Fortsetzung am 25. Juli.

Der Tschetschene Covher A. am Dienstagvormittag auf der Anklagebank am Landgericht Hamburg

Der Tschetschene Covher A. am Dienstagvormittag auf der Anklagebank am Landgericht Hamburg

Foto: MARTIN BRINCKMANNN