Stand: 22.07.2025 17:12 Uhr

Valentin Pareit-Peintre triumphiert bei der Tour de France am legendären Mont Ventoux – und trägt sich in eine besondere Siegerliste ein. Florian Lipowitz kam als Zehnter ins Ziel.

Valentin Pareit-Peintre triumphierte bei der Tour de France am legendären Mont Ventoux – und trägt sich in eine besondere Siegerliste ein. Florian Lipowitz kam als Zehnter ins Ziel und verteidigte seinen dritten Platz im Klassement und das Weiße Trikot.

Auf dem 15,7 Kilometer langen Schlussanstieg gab es ein äußerst packendes Finale mit vielen Attacken um den Tagessieg unter den Ausreißern, die mit einem großen Vorsprung den „Riesen der Provence“ erreicht hatten. Aber auch die Tour-Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingeggaard lieferten sich einen Schlagabtausch. Der Angriff der Tour-Dominatoren der letzten fünf Jahre kam aber zu spät. Pogacar wurde Fünfter (+ 43 Sekunden), Vingegaard Sechster (+ 45 Sekunden).

Enric Mas hatte sich gleich zu Beginn des Anstiegs an die Spitze gesetzt. 3,9 Kilometer vor dem Ziel schlossen aber Ben Healy und Pareit-Peintre zum Spanier auf. Mas fehlte auf den letzten Metern die Kraft, Pareit-Peintre hatte die größten Reserven und setzte sich im Sprint gegen Healy durch.

Vingeggaard attackiert als Erster

Erst in der Mitte des Schlussanstiegs kam dann die erste Attacke von Vingegaard aus der Gruppe der Klassementfahrer. Pogacar war sofort am Hinterrad des Dänen. Primoz Roglic versuchte zu folgen, kam aber nicht ran.

Vingegaard attackierte ein zweites und drittes Mal, Pogacar konnte aber wieder mühelos folgen. Auf den letzten beiden Kilometern attackierte Pogacar erstmals, Vingegaard antwortete mit einer Konter-Attacke. Jetzt waren es nur noch Sekunden bis zu den Ausreißern an der Spitze, aber der Däne und der Slowene konnten nicht mehr im Kampf um den Etappensieg eingreifen.

In der Mitte des 15,7 Kilometer langen Schlussanstiegs kam dann die erste Attacke von Vingegaard aus der Gruppe der Klassementfahrer. Pogacar war sofort am Hinterrad des Dänen. Primoz Roglic versuchte zu folgen, kam aber nicht ran.

Die 16. Etappe über 171,5 Kilometer mit Start in Montpellier hatte geradezu eine klassische Streckenführung. Mit langem Anlauf ging es über Bedoin zur einzigen Herausforderung des Tages. 1910 Höhenmeter und bis zu 20 Prozent Steigung mussten die Profis auf dem Weg hinauf zum „Riesen der Provence“ überwinden.

Gefürchtet wird der Mont Ventoux von den Profis vor allem wegen seiner kargen Steinlandschaft auf den letzten Kilometern. Hier sind die Fahrer ungeschützt dem Wind ausgesetzt. Der Wind sollte auch in diesem Jahr eine Rolle spielen, wenn auch keine ganz große. Vorausgesagt war Gegenwind bei einer insgesamt ruhigen Wetterlage.

Keine Sprintpunkte für Milan

Lange dauerte es nach dem Start, bis sich eine Aureißergruppe richtig absetzen konnte. Nach der Hälfte des Rennens bestand die Spitzengruppe aus 35 Fahrern. Mit dabei war auch Ben Healy, der als Zehnter auch in der Gesamtwertung eine Rolle spielt. Jonathan Milan oder ein anderer Fahrer mit ernsthaften Ambitionen in der Sprintwertung war nicht dabei. Und so ging der Italiener im Grünen Trikot beim Zwischensprint gut 50 Kilometer vor dem Ziel leer aus. Damit schwinden die Chancen Milans, am Ende in Paris in der Wertung vor Pogacar zu bleiben.

Die 20 Sprintpunkte sicherte sich Jonas Abrahamsen, in den Kampf um das Grüne Trikot kann der Norweger aber nicht mehr eingreifen. Mathieu van der Poel, der in der Wertung auf Platz drei lag, konnte wegen einer Lungenentzündung nicht mehr antreten.

Mas 14 Kilometer vor dem Ziel alleine vorne

Nach der Sprintwertung setzten sich sieben Fahrer ab, Healy schaffte es nicht in die neue Spitzengruppe. Der Vorsprung auf das Peloton mit dem Gelben Trikot betrug zu diesem Zeitpunkt fünfeinhalb Minuten. Zu Beginn des Schlussanstiegs 15,7 Kilometer vor dem Ziel waren es dann noch vier Ausreißer – mit einem Vorsprung von über sechs Minuten auf die Gruppe mit Pogacar, Vingegaard und Lipowitz. Mit dabei: Thymen Arensman, Enric Mas, Simone Velasco und Julian Alaphilippe. Abrahamsen musste kurz davor abreißen lassen.

Mas setzte sich dann bereits 14 Kilometer vor dem Ziel ab – und es begann der Kampf des Spaniers an der Spitze. Dahinter bekam Healy die zweite Luft, kämpfte sich immer näher an Mas heran. Der Brite trat wie entfesselt in die Pedalen, ging immer wieder aus dem Sattel. Er witterte offenbar die Chance auf seinen zweiten Etappensieg. 3,9 Kilometer vor dem Ziel schloss Healy dann zu Mas auf. Im Schlepptau hatte Healy aber Valentin Pareit-Peintre. Der Franzose hatte am Ende die meisten Kraftreserven und siegte.

Bergankünfte am Mont Ventoux

Jahr
Sieger
1958

Charly Gaul (Zeitfahren)

1965

Raymond Polidor

1970

Eddy Merckx

1972

Bernard Thévenet

1987

Jean-Francois Bernard (Zeitfahren)

2000

Marco Pantani

2002

Richard Virenque

2009

Juan Manuel Garate

2013

Chris Froome

2025

Valentin Pareit-Peintra

Sprinter dürfen am Mittwoch hoffen

Nach einer Reihe von bergigen und hügeligen Etappen dürfen sich am Mittwoch die Sprinter wieder Hoffnungen auf den Tagessieg machen. Über 160 Kilometer geht es bei der 17. Etappe von Bollène nach Valence. Dabei stehen lediglich zwei Bergwertungen der 4. Kategorie an, da könnte es den Sprinterteams gelingen, das Feld zusammenzuhalten. 2015 siegte Andre Greipel in Valence vor John Degenkolb.