Stand: 22.07.2025 17:53 Uhr
In Osterwieck (Landkreis Harz) in Sachsen-Anhalt sind derzeit Hunderte Kräfte im Einsatz, nachdem Arsen in die Umgebung gelangt ist. Auch für die benachbarten Landkreise Goslar und Wolfenbüttel wurden Warnungen herausgegeben.
In Osterwieck ermittelt die Kriminalpolizei, weil das Arsen bei einem nächtlichen Einbruch in eine dortige Arsen-Fabrik in die Umgebung gelangt sein könnte. Möglicherweise seien danach auch Behältnisse mit arsenhaltigem Granulat oder Pulver in die benachbarten Landkreise Wolfenbüttel und Goslar gelangt, warnte eine Sprecherin des Landkreises. Es handele sich um Kartons, Flaschen, oder Büchsen, bei entsprechenden Funden sei umgehend der Notruf zu verständigen.
Vier Flaschen Arsen fehlen
Zugleich läuft seit dem Vormittag ein Großeinsatz mit rund 200 Einsatzkräften, darunter auf Gefahrenstoffe spezialisierte ABC-Teams. Die betroffene Fabrik liegt in freier Feldlage, Verletzte gab es nicht. Allerdings sind mehrere teils beschädigte Behälter mit Arsen auf dem Firmengelände und in dessen Nähe gefunden worden, wie der Landkreis mitteilte. Die Einsatzleitung erklärte am Nachmittag, die Lage sei unter Kontrolle. Alle elf Fundstellen wurden demnach gesichert und aufgefundene Behälter geborgen. Vier Flaschen mit insgesamt zwei Litern Arsen würden aber noch fehlen und gesucht werden.
Polizei bestätigt Einbruch
Zu dem Einbruch ist noch vieles unklar. Nach Informationen des MDR wurde das Arsen bei dem Einbruch entwendet und dann verteilt. Die Polizei bestätigte, dass am Morgen ein Einbruch gemeldet wurde. Nach ersten Erkenntnissen sei in dem Zusammmenhang eine unbekannte Menge Chemikalien freigesetzt worden. „Ob es im Zusammenhang mit dem Einbruch zu einer Entwendung von Chemikalien kam, wird derzeit ermittelt. Nach den unbekannten Tätern wird gefahndet“, teilte die Polizei in Magdeburg mit.
Arsen ist giftig und krebserregend
Bei Arsen handelt es sich um ein Halbmetall. Verschiedene Arsen-Verbindungen gelten als hochtoxisch und krebserregend. In der Industrie wird Arsen unter anderem für Metalllegierungen genutzt. In der betroffenen Firma in Osterwieck wird hochreines Arsen hergestellt, wie der MDR berichtet.
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