Am 22. Juli 2016 tötete der Rechtsextreme David S. neun junge Menschen. Es war einer der tödlichsten rechtsextremen Anschläge in der jüngeren Geschichte; neben jenen in Hanau (2020) und Halle (2019).
Auch Hinterbliebene der Opfer der dortigen Anschläge haben am Dienstagabend am Olympia-Einkaufszentrum den neun Münchner Opfern Armela, Can, Dijamant, Guiliano, Hüseyin, Roberto, Sabine, Selçuk und Sevda gedacht.
Viele Menschen haben sich am Dienstagabend versammelt, um der Opfer zu Gedenken
© Daniel von Loeper
Viele Menschen haben sich am Dienstagabend versammelt, um der Opfer zu Gedenken
von Daniel von Loeper
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Neun Jahre danach: Gedenken an Opfer des rassistischen OEZ-Attentats in München
Noch immer kämpfen die Angehörigen und Hinterbliebenen der neun Opfer um Anerkennung, erst dieses Jahr haben sie von der Stadt in Moosach einen festen Raum erhalten, in dem sie sich treffen und austauschen können. Ihr Wunsch, dass die Geschäfte im und um das OEZ am Jahrestag des Anschlags geschlossen bleiben, wurde abgelehnt.
Als erstes wurden auf der Bühne der Gedenkveranstaltung die Namen der neun Opfer verlesen und es wurden Lieder gespielt, die sich die Angehörigen ausgesucht haben.
Der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) musste dann für OB Reiter (SPD) einspringen, der eigentlich als Eröffnungsredner vorgesehen war.
Der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) sprang für OB Dieter Reiter (SPD) ein.
Der Zweite Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) sprang für OB Dieter Reiter (SPD) ein.
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Wegen einer akuten Magenverstimmung auf dem Weg zur Veranstaltung habe Reiter nicht teilnehmen können, heißt es auf AZ-Nachfrage aus seinem Büro.
„Schmerz noch immer da“
Auch neun Jahre nach der Tat sei der „Schmerz noch immer da. Und er wird bleiben“, sagte Krause in seiner Rede. Krause wies in der Rede auch darauf hin, dass sich das Gedenken mittlerweile in vielen verschiedenen Formen zeige.
Als Beispiele erwähnte Krause das Theaterstück „Offene Wunde“ am Volkstheater, das im April uraufgeführt wurde, oder das Fußballturnier „Kicken für die neun Engel“ auf der Anlage des TSV Moosach-Hartmannshofen. In diesem Verein spielte Can Leyla, eines der neun Opfer des rassistischen OEZ-Attentats.
Die Gedenkveranstaltung wurde auch live im Internet übertragen:
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Das Gedenken haben die demokratischen Parteien im Stadtrat zum Anlass genommen, um eine Gedenktafel für die OEZ-Opfer zu fordern. Diese Tafel soll zum Gedenktag nächstes Jahr im Eingangsbereich zum Prunkhof im Rathaus angebracht werden. Dort gibt es bereits eine Gedenktafel für die Opfer des Oktoberfestattentats.