So wie es aussieht, ist die Europäische Union mit den zusätzlich von Apple vorgenommenen Anpassungen an seinen Entwicklerrichtlinien nun zufrieden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass die Neufassung in Kürze grünes Licht von der EU erhalten soll, die finale Entscheidung sei allerdings noch nicht gefallen.
Finale Entscheidung steht aus
Ob Apples Änderungen den Anforderungen des DMA genügen, wird derzeit noch durch die Europäische Kommission geprüft. Ein Sprecher der EU-Wettbewerbsbehörde ließ gegenüber Reuters verlauten, dass weiterhin alle Optionen offenstünden und der Vorschlag des Unternehmens noch bewertet werde. Sollte sich die EU doch noch umentscheiden, drohen Apple happige tägliche Bußgelder, die bis zu fünf Prozent des weltweiten durchschnittlichen Tagesumsatzes betragen könnten – das sind geschätzte 50 Millionen Euro pro Tag.
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Die Forderungen der EU orientieren sich an den im Gesetz über digitale Märkte (DMA) vorgegebenen Richtlinien für App-Store-Angebote in Europa. Das Gesetz soll unter anderem dabei unterstützen, marktbeherrschende Plattformen stärker zu regulieren. Auf Grundlage dieser Vorgaben hatten die Wettbewerbshüter Apple vorgeworfen, App-Entwickler durch technische und vertragliche Vorgaben daran gehindert zu haben, Nutzer auf günstigere Angebote außerhalb des App Store aufmerksam zu machen.
Mehr Freiheiten für externe Angebote
Mit einer Ende Juni veröffentlichten Anpassung seiner Richtlinien für Entwickler hat Apple auch auf eine im April von der EU-Kommission verhängte Strafe in Höhe von 500 Millionen Euro reagiert. Apple hat darin nicht nur die Gebühren für innerhalb des App Store getätigte Käufe gesenkt, sondern auch den Kostenrahmen für Angebote außerhalb des App Store überarbeitet. Hier ist nun abhängig von der beanspruchten Leistung eine Gebühr zwischen 5 und 15 Prozent vorgesehen. Zudem könnten Entwickler künftig unbegrenzt viele externe Links innerhalb ihrer Apps nutzen, um auf alternative Zahlungswege hinzuweisen.