Stand: 22.07.2025 17:42 Uhr

Noch im Frühjahr hatte Sara Doorsoun ihren Vertrag in Frankfurt verlängert, nun zieht es die Abwehrspielerin in die USA. Für die 33-Jährige geht ein Traum in Erfüllung, bei der Eintracht haben sie Verständnis für die Entscheidung.

Nach dreieinhalb Jahren bei Eintracht Frankfurt verlässt Abwehrspielerin Sara Doorsoun überraschend die Hessinnen und wechselt in die National Women’s Soccer League in den USA. Wie der hessische Bundesligist am Dienstag mitteilte, schließt sich die 33-Jährige dem Club Angel City FC aus Los Angeles an. Doorsoun war im Winter 2022 vom VfL Wolfsburg nach Frankfurt gewechselt und zeichnete sich seitdem als absolute Stütze des Teams aus.

„Diese Entscheidung zu fällen und diesen Herzensverein zu verlassen, ist mir extrem schwergefallen“, erklärte Doorsoun, die während der Verletzungszeit von Tanja Pawollek zwischenzeitlich auch Kapitänin der Hessinnen gewesen war, in einer Vereinsmitteilung. „Ich weiß absolut, was ich an dem Verein, an der Stadt und den Fans hier in Frankfurt habe.“

Für Doorsoun geht Traum in Erfüllung

Die Entscheidung für einen Wechsel kommt überraschend. Noch im Frühjahr hatte Doorsoun bei der Eintracht ihren Vertrag um ein Jahr bis 2026 verlängert. „Ich habe voller Überzeugung im April meinen Vertrag verlängert“, berichtete Doorsoun nun. „Mit dem Wechsel nach Los Angeles wurde mir vor ein paar Wochen allerdings die Möglichkeit angeboten, einem Traum nachzugehen, von dem ich spreche, seit ich 14 Jahre alt bin.“

Für Doorsoun, die im November 34 Jahre alt wird, erfüllt sich so im Herbst der Karriere noch ein großer Traum. „Dass mir die Eintracht trotz der vertraglichen Situation und meinem sportlichen Wert für das Team keine Steine in den Weg gelegt hat, ist absolut nicht selbstverständlich und spricht für die riesige Menschlichkeit, die die vergangenen dreieinhalb Jahre hier geprägt haben“, erklärte die Abwehrspielerin, die im Sommer ihre Karriere im DFB-Team beendet hatte.

Eintracht hat Verständnis

Bei den Eintracht-Fußballerinnen wird der Umbruch nach den zahlreichen Abgängen nun immer größer. Coach Niko Arnautis äußerte dennoch Verständnis für die Entscheidung. „Sportlich und menschlich tut uns der Abgang von Sara sehr weh. Wir verlieren eine große Persönlichkeit des deutschen Fußballs“, erklärte der Eintracht-Trainer. „Sara hat sehr offen mit uns über ihre womöglich letzte Chance gesprochen, sich diesen Kindheitstraum mit dem Wechsel in die USA erfüllen zu können. Das haben wir ihr aus menschlicher Sicht nicht verwehren wollen.“ 

Hessischer Rundfunk