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Die Stadt zieht Bilanz: Die Neuregelungen beim Anwohnerparken führen zu einem geringeren Parkdruck und weniger Verkehr.
Um den Autoverkehr in der Stadt zu begrenzen, hat die Stadt Wiesbaden vor einiger Zeit begonnen, den Parkraum neu zu ordnen und weitet die neuen Regeln auf weitere Quartiere aus.
In bestimmten Straßen gelten verlängerte Parkzeiten für die Bewohner:innen und verkürzte Parkzeiten für Fremdparkende. Die Stadt verfolgt mit den erweiterten Regeln mehrere verkehrspolitische Ziele. Der Parkdruck für die Anwohner:innen soll sinken und der Suchverkehr nach einem Parkplatz reduziert werden. In den dicht bebauten Gründerzeitvierteln konkurrieren die Anwohner:innen mit den Fremdparker:innen um den ohnehin knappen Platz. Die Stadt zieht nun eine erfolgreiche Zwischenbilanz. „Wir sehen bereits jetzt, wie diese Maßnahmen den Parksuchverkehr reduzieren und damit nicht nur die Anwohner:innen entlasten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zu weniger Emissionen und Lärm leisten“, sagt Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). Guido Ernst, Ortsvorsteher in Mitte berichtet, die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft seien positiv.
Wer nicht dort wohnt, darf nur noch eine Stunde parken
Die Neuregelungen gehen auf die 2022 vom Verkehrsdezernat liberalisierten Geltungszeiten zurück. Sie ermöglichen es den Ortsbeiräten, die Parkzeiten flexibel an die lokalen Bedürfnisse anzupassen. Was beinhalten die Neuregelung konkret? Das Anwohnerparken gilt nicht mehr nur bis 20, sondern bis 22 Uhr. Gleichzeitig wurde die maximal erlaubte Parkzeit für Fremdparker:innen von zwei auf eine Stunde verkürzt. Die angepassten Regeln werden schrittweise auf weitere Gebiete ausgeweitet. Wer länger als eine Stunde in Wiesbaden parken möchte, dem empfiehlt die Stadt, auf die bewirtschafteten Parkscheinbereiche, Parkhäuser oder die kostenlosen Park+Ride-Plätze auszuweichen. Um den öffentlichen Raum zu entlasten, bewirtschaftet die Stadt Parkhäuser auf ihren eigenen Liegenschaften nach Ablauf der Verträge mit privaten Betreibern wieder selbst. Die Rathauskooperation aus Grünen, SPD, Linken und Volt hatte die Ausweitung des Bewohnerparkens und dessen Neubepreisung in den Kooperationsvertrag aufgenommen. Seit 2022 dürfen Kommunen in Hessen diese Gebühren selbst gestalten. Wiesbaden war eine der ersten Städte in der Region, die davon Gebrauch machte. Seit 2022 kostet ein Parkplatz 120 statt 12 Euro pro Jahr.
In Wiesbaden wurde die Parkzeit für die Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere erweitert. © Christoph Boeckheler