Er brennt für seine Idee vom Pressing-Fußball, vertritt sie voller Leidenschaft. Und das in jeder Übungseinheit. Preußens Chefcoach Alexander Ende (45) gibt auch im Trainingslager in Ankum lautstarke Anweisungen. Immer und immer wieder. Steht zwischen seinen Jungs auf dem Rasen, korrigiert und treibt an. Schließlich soll in elf Tagen, wenn im Karlsruher Wildparkstadion für Münster die Zweitliga-Saison (2.8./13 Uhr) beginnt, das neue Rauten-System möglichst sitzen.

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BILD fragte bei Ende nach: Sind Sie ein Zocker?

Ende: „Wieso?“

BILD: Weil Kader und Mannschaft komplett darauf ausgerichtet sind, kaum eine andere Möglichkeit zulassen…

Ende: „Das hat nichts mit Zockerei zu tun. Ich glaube einfach fest daran, dass uns die Umsetzung gelingt. Solange ich Trainer bin, hat’s immer funktioniert. Auch mit dem SC Verl im vergangenen Jahr.“

BILD: Aber das war auch noch in der 3. Liga…

Ende: „Das macht keinen Unterschied. Jetzt arbeiten wir eine Liga höher – mit Zweitliga-Spielern. Entscheidend ist, dass die Intensität stimmt und alle von dem überzeugt sind, was wir tun.“

Preußen-Trainer Alexander Ende gibt auch an der Seitenlinie immer Vollgas

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Foto: Marco Steinbrenner/DeFodi Images

BILD: Spüren Sie auch in der Vereinsführung das nötige Vertrauen?

Ende: „Unbedingt. Das wurde schon in den ersten Gesprächen mit Sport-Geschäftsführer Ole Kittner deutlich. Einer der wesentlichen Gründe für meine Zusage.“

BILD: Hatten Sie auch andere Angebote?

Ende: „Ja, aber ich habe mich schnell für Preußen entschieden. Weil ich gleich gemerkt habe, was hier im und um den Verein herum entsteht. Ein Teil dieser Entwicklung und dieses Projektes zu sein, ist total spannend.“

BILD: Was hat Ihre Frau dazu gesagt?

Ende: „Natürlich wurde zu Hause darüber geredet. Aber das letzte Wort habe ich. Doch keine Sorge, meine Frau ist damit einverstanden.“

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Quelle: FISU18.07.2025

BILD: Sie wohnt mit ihren drei Töchtern weiter in Grevenbroich…

Ende: „Ich lege Wert darauf, dass die Familie einen festen Platz hat. Wo sich alle wohlfühlen. Außerdem ist Münster nur 160 Kilometer von Grevenbroich entfernt. Manchmal fahre ich mitten in der Woche nach Hause, nur um für einen Abend auf dem heimischen Sofa zu chillen. Oder ich begleite unsere Jüngste, die auch begeisterte Fußballerin ist, zum Training. Dabei schalte ich am besten ab.“

BILD: Sind alle in Ihrer Familie so sportlich?

Ende: „Ja, meine älteste Tochter – sie ist inzwischen 19 – war lange im Schwimmverein. Die 17-Jährige ist eine talentierte Leichtathletin, hat gerade erst wieder an den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen teilgenommen. Die Kleine – sie ist 12 – jagt wie zuvor erwähnt mit großer Freude dem Ball hinterher. Auch meine Frau hat früher Fußball gespielt – in der zweithöchsten Spielklasse. Meine Schwester sogar in der Frauen-Bundesliga.“

BILD: Hut ab – und Sie sind nun erstmals Zweitliga-Trainer. Mit Ambitionen, irgendwann einmal in der Bundesliga zu arbeiten?

Ende: „Als ehrgeiziger Sportler strebt man immer nach dem Maximum. Doch ich kann versichern – ich lebe im Hier und Jetzt und habe richtig Bock auf die spannende Aufgabe in Münster.“

BILD: Das Transferfenster schließt erst Ende August. Wird es noch einmal Bewegung bei Preußen geben. Womöglich sogar zeitnah?

Ende: „Durchaus denkbar, dass sich bald etwas ergibt. In der Defensive oder auch Offensive – mal sehen.“

Löst Marc Lorenz als Kapitän der Preußen ab: Mittelfeld-Routinier Jorrit Hendrix

Löst Marc Lorenz als Kapitän der Preußen ab: Mittelfeld-Routinier Jorrit Hendrix

Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto

● Neuer Kapitän der Preußen ist Jorrit Hendrix (30). Die Entscheidung traf Trainer Ende am Dienstagabend.Er löst damit Doppel-Aufstiegs-Boss Marc Lorenz (37) ab, der seit seiner Rückkehr aus Karlsruhe vor drei Jahren die Binde getragen hatte.

●● Unterdessen sorgte Morten Behrens (28) am Dienstag für einen Schock-Moment im Training. Der Ersatzkeeper blieb mit der linken Hand im Rasen hängen, kugelte sich dabei den kleinen Finger aus. Behrens zu BILD: „Hat zwar fies wehgetan, aber ich konnte ihn direkt wieder reindrehen.“ Für die nächsten Einheiten will er ihn zur Stabilisation mit dem Ringfinger zusammentapen.

Marian Kirsch (21), Torwart Nummer 3 der „Adlerträger“, fällt ohnehin schon mit Bruch des Mittelfingers – bereits der dritte in seiner jungen Laufbahn – aus. Ebenfalls angeschlagen sind derzeit Yassine Bouchama (27/Reizung der Achillessehne), Schweden-Oscar Vilhelmsson (21/Oberschenkel), Mikkel Kirkeskov (33/Wade) und Jakob Korte (22/Schambein-Entzündung), die am Dienstag allesamt individuell trainierten.

Ex-Preuße Daniel Kyerewaa dribbelt künftig für den englischen Drittligisten FC Reading

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Foto: Lucca Fundel/RHR-FOTO

●●● Ex-Preuße Daniel Kyerewaa (23) ist bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber jetzt ebenfalls fündig geworden. Der flinke und technisch versierte Offensivspieler, dessen Vertrag bei den „Schwarz-Weiß-Grünen“ nach der Vor-Saison ein wenig überraschend nicht verlängert wurde, hat sich dem englischen Drittligisten FC Reading angeschlossen.