Die Rheinbrücke zwischen Wörth und Karlsruhe war am Dienstag wegen eines Lastwagen-Unfalls auf der badischen Rheinseite in Richtung Karlsruhe für mehrere Stunden gesperrt. Auf südpfälzischer Seite bildeten sich lange Staus.
Laut Polizeipräsidium Karlsruhe kam es gegen 7.50 Uhr zu dem Unfall auf der Südtangente (B10), kurz vor der Ausfahrt Maxau. Dort sei der Lkw im Baustellenbereich auf eine 50 Zentimeter hohe Betonschutzwand aufgefahren, dabei riss die Tankwanne auf. Betriebsstoffe liefen aus, meldete die Polizei am Dienstagmorgen.
Die Sperrung betraf Autofahrerinnen und Autofahrer aus der Pfalz, die von der A65 oder der B9 in Richtung Karlsruhe wollten. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Karlsruhe sagte bereits morgens auf RHEINPFALZ-Nachfrage, dass sie davon ausgeht, dass die Sperrung der B10 im Bereich der Brücke länger dauern wird. Grund seien die aufwendigen Bergungsmaßnahmen. Auch ein Kran werde benötigt, so die Sprecherin weiter. Letztlich blieb die Brücke in Fahrtrichtung Karlsruhe wegen Bergungs- und Reinigungsarbeiten fünf Stunden lang unpassierbar. Am Nachmittag, gegen 15 Uhr, wurde sie wieder für den Verkehr freigegeben.
Stau bis nach Kandel
Der Verkehr staute sich auf südpfälzischer Seite sowohl auf der B9 als auch auf der A65 zurück. „In Abstimmung mit der Polizei wurde eine zeitweise Vollsperrung der A65 ab dem Wörther Kreuz in Fahrtrichtung Karlsruhe eingerichtet“, teilte die Pressestelle der Autobahn GmbH auf Nachfrage mit. „Zwischen Kandel und Wörther Kreuz kam es auf der A65 zu stockendem Verkehr und teils langen Fahrtzeiten.“ Zudem seien die Bedarfsumleitungen zeitweise stark belastet gewesen, etwa die Abfahrt Kandel-Süd. Erst am späten Nachmittag habe sich der Stau „sukzessive“ aufgelöst.
Straßen rings um Wörth waren von den Auswirkungen betroffen. Einem Autofahrer, der von Hagenbach kommend auf der L540 in Richtung Karlsruhe unterwegs war und im Stau steckte, ging es offenbar nicht schnell genug vorwärts: Er wollte auf einer Sperrfläche wenden und kollidierte mit einem entgegenkommenden Auto, so ein Sprecher der Polizei Wörth. Bis auf die Autos kam bei diesem Unfall niemand zu Schaden. Auch im Stadtgebiet von Wörth soll der Verkehr ins Stocken geraten sein.
Ruf nach zweiter Brücke
Martin Brandl (CDU), Landrat im Kreis Germersheim, und der Bürgermeister von Wörth, Steffen Weiß (FWG), meldeten sich angesichts des Unfalls auf der B10 am Dienstag zu Wort. „Immer, wenn die Rheinbrücke wie heute aufgrund eines Unfalls oder von Bauarbeiten gesperrt ist, zeigt sich die Dringlichkeit einer weiteren Rheinbrücke besonders brisant“, so Brandl in einer Pressemitteilung. Das Verfahren für den Bau der Zweiten Rheinbrücke sei weit fortgeschritten, müsse aber beschleunigt und abgeschlossen werden. „Dafür muss Karlsruhe endlich die Hausaufgaben machen.“ Bürgermeister Weiß ergänzt: „Am 19. Juli erst war der zehnte Jahrestag der ersten Rheinbrücken-Demo. Auch wenn sich viel tut, gibt es kaum etwas Sichtbares. Maximiliansau war und ist geflutet von Verkehr, das muss sich ändern.“ Just am Dienstag hat der rheinland-pfälzische Ministerrat beschlossen, Planungsprozesse für Brücken und Radwege zu beschleunigen.
Bei dem Lkw-Unfall auf der B10 wurde laut Polizei Karlsruhe niemand verletzt. Die Höhe des Sachschadens war am Dienstag noch unklar. Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen.