Der Iran will die Gespräche mit den USA über Teherans Atomprogramm indirekt fortsetzen. Die für kommenden Samstag geplanten Verhandlungen würden unter Vermittlung des Omans „indirekt bleiben“ und fokussierten sich allein auf nukleare Angelegenheiten und die Aufhebung von Sanktionen, teilte das iranische Außenministerium am Sonntag mit.

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„Die Verhandlungen werden indirekt weitergehen“, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmaeil Bakaei, im Staatsfernsehen. „Oman wird der Vermittler bleiben, aber wir beraten noch über den Ort für kommende Verhandlungen“, erklärte er weiter.

Trump pocht auf direkte Gespräche mit dem Iran

Erstmals seit Jahren hatten die USA und der Iran am Samstag im Oman Verhandlungen über das umstrittene iranische Atomprogramm aufgenommen. Bakaei hatte nach den Verhandlungen im Onlinedienst X mitgeteilt, die beiden Delegationen hätten sich in „getrennten“ Räumen versammelt und „ihre Sichtweisen und Standpunkte“ über Omans Außenminister Badr Albusaidi ausgetauscht.

Araghtschi und Witkoff führten zum Abschluss am Samstag noch ein kurzes direktes Gespräch im Beisein des omanischen Außenministers Badr al-Busaidi, wie das US-Ministerium mitteilte.

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Gespräche zwischen Iran und USA Das sind die größten Streitpunkte rund um ein neues Atomabkommen

In einer ersten Reaktion sprach das iranische Ministerium von einer konstruktiven Atmosphäre auf Basis gegenseitigen Respekts. Ähnlich hieß es vom Weißen Haus, die Gespräche seien „sehr positiv und konstruktiv“ verlaufen. US-Präsident Donald Trump wolle die Differenzen zwischen den beiden Ländern „wenn möglich durch Dialog und Diplomatie lösen“ – mit dieser Anweisung habe er den US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, in den Oman geschickt. 

Trump hatte im Vorfeld des Treffens wiederholt auf direkte Verhandlungen gepocht. Washington und Teheran unterhalten seit 45 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

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Durch die im Zuge der Aufkündigung des Atomabkommens wieder eingeführten weitreichenden Sanktionen ist der Iran wirtschaftlich geschwächt.

Experten zufolge hofft die iranische Führung auf eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage durch eine Lockerung der Sanktionen – auch angesichts wachsender Unbeliebtheit bei der iranischen Bevölkerung. (AFP, dpa)