Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat den Sozialarbeiter Yousef Ayoub mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Ayoub gründete 2009 den Verein „Kiezbezogener Netzwerkaufbau“ (KbNa), der Kinder und Jugendliche durch Freizeitangebote von der Straße holen und zur Gewaltprävention beitragen will. Wegner würdigte den 41-Jährigen als einen, der die Initiative ergriffen habe, um die Verhältnisse positiv zu verändern. 

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Das Engagement des Sozialarbeiters war demnach eine Reaktion auf die damaligen Verhältnisse im Soldiner Kiez nördlich der Osloer Straße im Ortsteil Gesundbrunnen. Er galt als Problemviertel mit hoher Jugendkriminalität und regelmäßigen Polizeieinsätzen.

Ayoub ist dort aufgewachsen und setzte sich den Angaben nach für Gespräche zwischen Jugendlichen und Polizisten ein und für gemeinsamen Sport – nicht zuletzt auf dem Fußballplatz. Zu seinem Netzwerk gehören mittlerweile Schulen, Jugend- und Sozialeinrichtungen. 

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Er habe es geschafft, gegenseitige Vorurteile ab- und Verständnis für die jeweils anderen aufzubauen, sagte Wegner. Besonders das Verhältnis zwischen Polizei und Jugendlichen habe sich verbessert. „Aus dem Gegeneinander ist ein Miteinander gewachsen.“ 

Wegner überreichte ihm in seinem Amtszimmer im Roten Rathaus im Auftrag des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. (dpa)