Am 31. Juli trifft die U23 des 1. FC Magdeburg in der Regionalliga Nordost auf den Halleschen FC – ein Pflichtspiel, das es in dieser Konstellation seit vielen Jahren nicht mehr gegeben hat.

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Doch statt eines gewöhnlichen Heimspiels erwartet Fans und Beobachter eine bewusste und stille Demonstration: Der FCM wird auf die Öffnung des Heimbereichs verzichten und auch keine mediale Berichterstattung rund um die Partie anbieten.

Der Verein begründet diese Entscheidung mit einer klaren Haltung: „Wir wollen mit dem Verzicht auf die Öffnung des Heimbereichs ein Zeichen setzen. In Gedenken an den verstorbenen FCM-Fan Hannes Schindler. Hannes unvergessen.“

Damit verzichtet der Klub ganz bewusst auf Einnahmen, mediale Aufmerksamkeit und die gewohnte Fan-Unterstützung – um ein klares, stilles Signal zu senden.

Lesen Sie auch

Hannes Schindler (†25) ist vielen Anhängern im Umfeld des FCM bis heute ein Begriff. Im Oktober 2016 verbreitete sich in Magdeburg plötzlich die Nachricht von einem schwer verletzten Fan. Der junge Anhänger war durch unglückliche Umstände in einen Zug mit HFC-Fans geraten, aus dem er später stürzte. Er erlag nach zwölf Tagen seinen schweren Kopfverletzungen.

Die Umstände seines Todes sind bis heute nicht restlos aufgeklärt.

„Was bleibt, ist die Trauer, die Wut. Es darf nie wieder passieren, dass ein Fan sein Leben verliert, nur weil er vermeintlich die falschen Farben eines Vereins trägt. Die Leidenschaft für einen Verein darf nie dazu führen, dass er dafür mit dem Leben bezahlt“, so der FCM weiter. Die Stellungnahme wurde außerdem von der aktiven Fanszene Block U und dem FanRat e.V. unterzeichnet.

Regelmäßig erinnern die FCM-Fans mit Bannern an Hannes

Regelmäßig erinnern die FCM-Fans mit Bannern an Hannes

Foto: picture alliance / Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/ZB

Trotz aller Emotionalität hält sich der 1. FC Magdeburg an die Vorgaben des Verbandes. „Der FCM kommt seinen Verpflichtungen selbstverständlich nach, öffnet den Gästebereich und stellt dem gegnerischen Verein wie üblich zehn Prozent der Gesamtkapazität des Stadions als Kontingent zur Verfügung“, heißt es in der Mitteilung.

Für Fans des Halleschen FC bedeutet das: Der Gästeblock wird geöffnet – für Heimfans hingegen bleiben die Tore verschlossen.

Der FCM positioniert sich damit gegen jede Form von Gewalt im Umfeld des Fußballs. „Wir werden Hannes Schindler nie vergessen, wir werden auch nie vergessen, dass die Umstände seines Todes weiterhin nicht geklärt sind. Und wir werden die Erinnerung an Hannes immer weiter bewahren“, so der Klub abschließend.