Washington/Tokio – US-Präsident Donald Trump (79) hat einen „massiven“ Handelsdeal mit Japan verkündet – und nennt es das „vielleicht größte Abkommen, das jemals geschlossen wurde“.
Teil der Vereinbarung: Der ursprünglich geplante Strafzoll von 25 Prozent auf japanische Importe wird auf 15 Prozent gesenkt. Laut Trump ein „gegenseitiger“ Kompromiss. Die Börse in Tokio reagierte prompt: Der Leitindex Nikkei legte deutlich zu.
Vor rund zwei Wochen hatte Trump einen Zollbrief an Japan geschickt. Darin drohte er mit einem pauschalen Importzoll von 25 Prozent ab dem 1. August – auf alle Produkte aus dem asiatischen Land. Nun also die Kehrtwende.
Doch es geht um mehr als nur Zölle. Trump kündigte an, Japan werde auf seine „Anweisung“ hin satte 550 Milliarden Dollar (rund 470 Milliarden Euro) in die USA investieren. Laut Trump sollen 90 Prozent der Gewinne in Amerika bleiben – und „Hunderttausende Jobs“ entstehen.
Was steht im Deal?
Japan werde sich für den Handel öffnen, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social und zählte Autos, Lastwagen, Reis und andere Produkte auf. Ob es konkrete Zusagen zu einzelnen Branchen gibt, bleibt noch unklar.
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Vor allem bei Autos und Autoteilen herrscht Unsicherheit. Diese werden bislang mit 25 Prozent besteuert. Laut der japanischen Wirtschaftszeitung „Nikkei“ sei offen, ob dieser Satz nun ebenfalls fällt. Japans Chefunterhändler Ryosei Akazawa hatte sich bei den Gesprächen auf die Autozölle konzentriert – immerhin der wichtigste Exportsektor des Landes in die USA.
Am Mittwoch Handelsgespräche mit der EU
Trump hatte zuletzt mehrere sogenannte „Zollbriefe“ an Handelspartner verschickt – mit unterschiedlichen Forderungen. Mit der EU gibt es bislang keine Einigung. Das könnte sich bald ändern: Am Mittwoch werden Vertreter der EU zu Handelsgesprächen mit den USA erwartet. „Morgen kommt Europa, und am Tag danach kommen einige andere“, kündigte Trump an.