US-Präsident Donald Trump hat im Zollstreit eine Einigung mit Japan auf Zölle in Höhe von 15 Prozent verkündet. „Wir haben gerade ein wichtiges Handelsabkommen mit Japan geschlossen“, schrieb Trump in seinem Onlinedienst Truth Social am Dienstag. Japan werde „Zölle in Höhe von 15 Prozent an die Vereinigten Staaten zahlen“, teilte der Präsident mit. Seine Darstellung ist irreführend: Zölle werden nicht von dem exportierenden Land, sondern von den Importeuren gezahlt.
Trump teilte zudem mit, Japan werde Investitionen in Höhe von 550 Milliarden Dollar in den USA tätigen und „Hunderttausende Arbeitsplätze“ schaffen. Es sei „vielleicht der größte Deal, der jemals gemacht wurde“, schrieb Trump. Er habe Japan ursprünglich mit neuen Einfuhrzöllen in Höhe von 25 Prozent gedroht, sollte bis zum 1. August keine Einigung erzielt werden. Japan werde „seinen Markt für den Handel mit den USA öffnen, darunter für Autos und Lastwagen, Reis und bestimmte andere landwirtschaftliche Produkte“, fügte Trump hinzu.
Nikkei-Index legt um 3,2 Prozent zu
Japans Regierungschef Shigeru Ishiba kündigte an, dass Japans Automobilindustrie von dem Deal profitieren dürfte. Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, den seit April geltenden zusätzlichen Zoll von 25 Prozent auf Autos und Autoteile auf 15 Prozent zu senken, sagte er. Japan sei das erste Land der Welt, „das eine Senkung der US-Zusatzzölle auf Autos und Autoteile ohne Begrenzung oder Beschränkungen bei der Menge“ erreicht habe, fügte er hinzu.
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Die Einigung sorgte für deutliche Kursgewinne an der japanischen Börse. Der Nikkei-Index legte um 3,2
Prozent auf 41.053 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix stieg um 3,1 Prozent auf 2.924 Zähler.
US-Autobauer wehren sich gegen Zollsenkungen
US-Autohersteller kritisierten die Entscheidung. Sie verwiesen darauf, dass der Zoll auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko nach wie vor bei 25 Prozent stünde. „Jedes Abkommen, das einen niedrigeren Zoll für japanische Importe mit praktisch keinem US-Anteil erhebt als für in Nordamerika gebaute Fahrzeuge mit hohem US-Anteil, ist ein schlechtes Geschäft für die US-Industrie und die US-Automobilarbeiter“, sagte Matt Blunt, der Leiter des American Automotive Policy Council, der mehrere US-Autohersteller vertritt.
Die USA haben in den vergangenen Wochen bereits Handelsabkommen mit den Philippinen, Indonesien, Großbritannien und Vietnam geschlossen. Für Mittwoch kündigte der US-Präsident Zollgespräche mit Vertretern der Europäischen Union an.
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