Der Sender CBS hat dem US-Präsidenten Donald Trump 16 Millionen Dollar im Rahmen eines Vergleichs über ein Interview mit der früheren Vizepräsidentin Kamala Harris gezahlt. „Wir haben soeben einen GROSSEN UND WICHTIGEN GEWINN in unserer historischen Klage gegen 60 Minutes, CBS und Paramount erzielt“, schrieb Trump am Dienstag in seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. „Paramount/CBS/60 Minutes haben heute 16 Millionen Dollar als Vergleich gezahlt, und wir rechnen damit, weitere 20 Millionen Dollar von den neuen Eigentümern zu erhalten.“

Trump hatte den CBS-Mutterkonzern Paramount verklagt, weil er ein angeblich manipuliertes Interview mit Harris im vergangenen Oktober ausgestrahlt und damit seine demokratische Kontrahentin im Präsidentschaftswahlkampf begünstigt haben soll. CBS hatte zwei Versionen des Interviews gesendet, in denen Harris scheinbar unterschiedliche Antworten auf dieselbe Frage zum Israel-Hamas-Krieg gab. Der Sender erklärte, es sei normal, dass bearbeitete Fassungen von Fernsehinterviews gesendet werden.

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Die US-Regierung bestritt Vermutungen, es könne einen Zusammenhang zwischen der Klage Trumps und der angestrebten 8,4 Milliarden Dollar teuren Fusion von Paramount mit Skydance Media geben. Dafür braucht Paramount die Genehmigung der Federal Communications Commission FCC. Die Behörde hat jedoch innerhalb der informellen 180-Tage-Frist keine Entscheidung getroffen. FCC-Chef Brendan Carr hat bestritten, dass Trumps Klage eine Rolle gespielt hat. Paramount lehnte ebenso wie Skydance eine Stellungnahme ab.

Skydance plant die Übernahme von National Amusements, das die Mehrheitsbeteiligung an Paramount hält. Skydance soll anschließend mit Paramount verschmolzen werden. Skydance-Chef David Ellison soll der nächste Chef von Paramount werden. Die „New York Post“ hat berichtet, dass Ellison zugestimmt hat, bis zu 20 Millionen Dollar für Werbespots zu verwenden, um vom Präsidenten unterstützte Projekte zu fördern. (Reuters)