Die chinesische Regierung hat die USA zum vollständigen Verzicht
auf die in den vergangenen Wochen beschlossenen Einfuhrzölle gegen das
Land aufgefordert. „Wir fordern die USA auf, (…) einen großen Schritt
zu unternehmen, um ihre Fehler zu korrigieren, die schlechte Praxis der
reziproken Zölle vollständig aufzuheben und auf den Pfad des
gegenseitigen Respekts zurückzukehren“, teilte das Handelsministerium
in Peking mit.
Den Beschluss der US-Regierung, elektronische
Güter wie Prozessoren, Smartphones und Computer von den neuen, gegen
China beschlossenen Zöllen auszunehmen, bezeichnete das
Handelsministerium als „kleinen Schritt“. Die chinesische Regierung werte derzeit aus,
welchen Einfluss diese Entscheidung habe.
Streit um Zölle
Z+ (abopflichtiger Inhalt);
James Galbraith:
„Trump will eine Welt, die schon vor Jahrzehnten verschwunden ist“
Trumps Zollpolitik:
Welche US-Zölle bereits gelten und welche noch kommen könnten
Zollstreit zwischen USA und China:
Droht Europa jetzt eine Flut von Billigprodukten aus China?
US-Präsident Donald Trump hatte Anfang April
drastische Zollerhöhungen in zwei Stufen verkündet: Zunächst verhängte der
US-Präsident einen Mindestzollsatz von zehn Prozent für fast alle
Handelspartner weltweit. In einem zweiten Schritt traten dann am
vergangenen Mittwoch deutlich höhere Aufschläge für rund 60
Handelspartner in Kraft.
China erhob als Reaktion Gegenzölle
Angesichts weltweiter
Börsenturbulenzen ruderte Trump aber nur wenige Stunden nach
Inkrafttreten dieser zweiten Zollerhöhung zurück und verkündete eine
„Pause“ für 90 Tage.
Diese galt jedoch nicht für die Zölle gegen
China, das Trump zum Hauptgegner seiner Handelspolitik auserkoren hat.
Die US-Zölle auf chinesische Einfuhren summierten sich zuletzt auf 145
Prozent. China erklärte als Reaktion darauf, seine Zölle auf US-Importe
auf 125 Prozent zu erhöhen.
© ZEIT ONLINE
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Ende der Woche zeigte sich Trump dennoch einer Sprecherin
zufolge optimistisch, den Handelsstreit mit China beilegen zu
können. „Der Präsident hat es sehr deutlich gemacht, dass er
offen für einen Deal mit China ist“, sagt die
Präsidialamtssprecherin Karoline Leavitt. Übe China aber weiter
Vergeltung für die US-Zölle, werde dies nicht gut für die
Volksrepublik sein.
Alle Entwicklungen zur von Trump ausgelösten Zollkrise verfolgen Sie hier in unserem Liveblog.