„Space Invaders“, „Pac-Man“, „Super Mario“, „Dance Dance Revolution“ – im Erlebnismuseum Hi-Score im Süden Hannovers können Videospiele aus unterschiedlichen Epochen entdeckt werden. Wer mag, zockt selbst.
Plötzlich passten die Videospielautomaten und Konsolen nicht mehr in Regine Silbermanns Garage. „Als das Kulturprojekt ‚aufhof‘ zu Ende ging, hatten wir so viele Sachen, dass klar war, dass wir etwas anmieten werden“, so die Geschäftsführerin vom heutigen Erlebnismuseum Hi-Score. Als kleines Gamingzentrum war es zunächst als Pilotprojekt beim „aufhof“ dabei. Dort traf es offenbar einen Nerv: 53.000 Besucherinnen und Besucher kamen, um zu zocken und sich die Videospielsammlung anzusehen.
Seit Februar ist das Hi-Score ein eigenes Museum, untergebracht in einer Halle in der Südstadt. Auf einer Fläche von mehr als 1.000 Quadratmetern können Interessierte etwas über die Geschichte des Videospiels erfahren und Hunderte Konsolen von 1972 bis heute entdecken. An mehr als 60 Stationen kann auch selbst auf den Geräten gespielt werden – von alten Arcade-Automaten, über Atari 2600, C64 und Dreamcast bis hin zur PlayStation 5 steht einiges bereit.
„Es ist hier wie ein Ikea-Rundgang aufgebaut“, sagt Silbermann. Im Zeitreise-Bereich starten die Besucher in den 1970er-Jahren, wo sie von alten Arcades umgeben sind. Dann geht es über die 80er und 90er, in denen die Besucher verfolgen können, wie sich Spielideen entwickelt haben, bis hin zur Neuzeit mit ihren modernen Spielekonsolen.
„Oft bleiben die Menschen in dem Teil der Ausstellung hängen, wo sie selbst Kind gewesen sind oder sie das Thema erstmals berührt hat“, so Silbermann, die selbst in den 80er- und 90er-Jahren aufwuchs. „Für die jüngeren Besucher ist das total obskur, warum die Älteren mit der alten Grafik überhaupt Spaß hatten.“
Der größte Teil der ausgestellten Stücke stammt aus Silbermanns Privatsammlung. „Bei uns zu Hause gab es früher viele Computerspiele und Konsolen. Ich bin in einer technikbegeisterten Familie aufgewachsen“, sagt sie. „Es macht mir schöne, warme Gefühle, wenn ich daran denke.“
Sie habe sich immer um die Sachen von damals gekümmert und nichts weggeschmissen. Später erweiterte sie ihre Sammlung um größere Spielautomaten. Aber auch Mitglieder des gemeinnützigen Vereins „Gaming in Niedersachsen“ haben ihre Stücke dem Museum zur Verfügung gestellt. Nun ist das Hi-Score das größte Videospielmuseum in Deutschland – und die Konsolen und Co. müssen nicht mehr in Silbermanns Garage verschwinden.