Als Mitte Juni bekannt wurde, was auf dem jüdischen Friedhof in Kriegshaber geschehen war, machte sich nicht nur in der jüdischen Gemeinde Bestürzung breit. Unbekannte hatten dort mit roher Gewalt mehrere historische, teils jahrhundertealte Grabsteine zerstört – der Sachschaden lag ersten Schätzungen zufolge bei rund 7000 Euro, die Israelitisch Kultusgemeinde (IKG) sprach von einem „sehr großen Verlust“. Die Polizei nahm Ermittlungen auf, die weiter andauern.

Gräber auf jüdischem Friedhof in Augsburg-Kriegshaber geschändet und zerstört

Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, liegen ihr über einen Monat danach „keine neuen Erkenntnisse zum Vorfall“ vor. Zu einem möglichen Tatmotiv – wegen der Eskalation im Nahen Osten stand auch ein entsprechender Zusammenhang im Raum – könne man keine Aussage treffen. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei würden weiterhin „in alle Richtungen geführt“. Konkret wird wegen Störung der Totenruhe, gemeinschädlicher Sachbeschädigung sowie Hausfriedensbruchs ermittelt.

Polizei ermittelt auch wegen Schmierereien in Haunstetter Straße

Nahezu gleichzeitig meldete die IKG einen weiteren Zwischenfall am jüdischen Friedhof in der Haunstetter Straße. Dort seien Schmierereien aufgetaucht. Die Polizei teilt dazu mit, man habe „Beschädigungen festgestellt, die innerhalb der letzten drei Monate entstanden sein dürften und von der Polizei derzeit als linksmotiviert eingestuft werden“. Ein Tatzusammenhang mit den Zerstörungen auf dem Friedhof sei nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch „nicht erkennbar“. Wobei die Ermittlungen auch in diesem Fall noch andauerten. Grundsätzlich könne man in Augsburg in den vergangenen Wochen keine Zunahme antisemitischer Straftaten feststellen.

  • Max Kramer

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