In einer Firma in Hamburg-Billbrook soll ein Mitarbeiter mit einer Schusswaffe bedroht worden sein. Die Polizei rückt mit einem Spezialeinsatzkommando an.
Wegen vermutlich mehrfacher Bedrohung eines Beschäftigten mit einer Schusswaffe hat die Hamburger Polizei eine Firma im Stadtteil Billbrook durchsucht. Ermittelt werde gegen einen 40-Jährigen, teilte ein Polizeisprecher mit. Er soll einen 39 Jahre alten Mitarbeiter bedroht haben.
Die Beamten durchsuchten das Firmengelände und die Wohnung des 40-Jährigen im Stadtteil Billstedt. Es seien mehrere Waffen sichergestellt worden. Der Verdächtige wurde vorübergehend festgenommen. Zum Hintergrund der Tat konnte der Sprecher nichts sagen. Das Landeskriminalamt ermittelt.
Weil es bei dem Einsatz um Schusswaffen ging, sei das Spezialeinsatzkommando im Einsatz gewesen. Nach Medienberichten brachen die Beamten das Firmentor in Billbrook mit ihrem gepanzerten Spezialfahrzeug auf, das den Namen „Survivor“ trägt.
Das Einsatzfahrzeug ist seit dem Jahr 2017 bei der Hamburger Polizei im Dienst und wird vom SEK als geschütztes Sondereinsatzfahrzeug eingesetzt. Bereits beim G20-Gipfel 2017 wurde ein zuvor geliehener Survivor eingesetzt, ehe wenig später ein eigenes Fahrzeug angeschafft und in Dienst gestellt wurde.
Zehn Tonnen schwer, kräftiger Allradantrieb
Mit einem Gewicht von rund zehn Tonnen, kräftigem Allradantrieb und einer Panzerung, die selbst stärkerem Beschuss standhält, sorgt das hochmoderne Einsatzfahrzeug für zusätzlichen Schutz der Einsatzkräfte. Der Survivor stammt aus einer Kooperation des österreichischen Unternehmens Achleitner und des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall.
An Bord finden nicht nur die Spezialkräfte des SEK, sondern auch umfangreiche Ausrüstung Platz. Schießscharten ermöglichen den Waffeneinsatz direkt aus dem Inneren heraus. Der 350 PS starke Motor bringt das mehr als sechs Meter lange Fahrzeug sicher über jedes Terrain – von engen Stadtstraßen bis hin zu unwegsamem Gelände.
Der Anschaffungspreis beträgt mehr als eine halbe Million Euro. Zum Einsatz kommt das Fahrzeug vor allem bei Amoklagen, Geiselnahmen oder weiteren Terrorbedrohungen. Dort schützt es Beamte und gegebenenfalls verletzte Personen beim Transport und ermöglicht ein sicheres Vorgehen selbst in Extremsituationen.
dfe, dpa