Nur Klaassen kostete mehr 

Werder Bremen kauft Juventus-Talent Samuel Mbangula: Nur Klaassen teurer

©IMAGO

Werder Bremen hat seinen neuen Königstransfer offiziell gemacht. Samuel Mbangula kommt für eine Ablösesumme von 10 Millionen Euro von Juventus Turin an die Weser, inklusive Boni könnten bis zu 12 Millionen Euro fällig werden. Die Zahlen bestätigte Juve am Mittwochabend. Es ist erst das zweite Mal in der Vereinsgeschichte der Grün-Weißen, dass ein achtstelliger Betrag für einen Neuzugang gezahlt wird. Davy Klaassen kostete 2018 13,5 Mio. Euro. 

Dass Werder sich eine solche Ablöse leisten kann, obwohl bisher lediglich 500.000 Euro für die Leihe von Dawid Kownacki an Hertha BSC eingenommen wurden, liegt vor allem an der Finanzspritze des regionalen Investorenbündnisses von vor rund anderthalb Jahren. 38 Mio. Euro wurden damals für 18 Prozent der Anteile zur Verfügung gestellt, ein Teil davon sollte auch für Neuzugänge genutzt werden, die im Idealfall gewinnbringend weiterverkauft werden können.

Genau diese Hoffnung besteht beim 21 Jahre alten Mbangula, der erst in der vergangenen Saison den Sprung zu den Juventus-Profis geschafft hatte. In 23 Serie-A-Spielen war er in 699 Minuten an sieben Treffern beteiligt und steigerte seinen Marktwert von 250.000 auf 14 Mio. Euro. Juve hatte lange Zeit auf eine Ablöse von 15 Mio. Euro gepocht, die Bremer waren mit einer ersten Offerte von 8 Mio. Euro abgeblitzt.

„Wir freuen uns sehr, dass wir Samuel verpflichten konnten und dass er sich langfristig für Werder entschieden hat“, sagte Lizenzleiter Peter Niemeyer. „Wir sehen sehr viel Potenzial in ihm. Er hat in Belgien und vor allem auch bei Juve eine hervorragende Ausbildung genossen und bei den Profis von Juventus in der letzten Saison seine Qualität auf höchstem Niveau nachgewiesen. Für uns ist das ein Transfer, den wir voller Überzeugung umgesetzt haben. Wir haben immer gesagt, dass wir auch bereit sind, zu investieren, wenn wir von einem Spieler und seinem Potenzial überzeugt sind. Das ist bei Samuel absolut der Fall. Wir sind überzeugt, dass er uns mit seiner Qualität direkt weiterhelfen wird.“

Bisher hatte es Werder auf dem Transfermarkt ruhig angehen lassen, lediglich Maximilian Wöber kam zuvor auf Leihbasis von Leeds United. Nun steigen die Ausgaben mit einem Schlag in den zweistelligen Millionenbereich an, womit man in diesem Sommer mehr investiert hat als etwa die Nordrivalen FC St. Pauli (9,1 Mio. Euro) und Hamburger SV (7,95 Mio. Euro) trotz neun bzw. sieben Zugängen (Einnahmen/Ausgaben aller Teams im Vergleich).

Neu-Trainer Horst Steffen sagte über Mbangulas Transfer: „Samuel bringt eine gute Geschwindigkeit mit. Er ist fußballerisch und taktisch sehr gut ausgebildet, kann in der Offensive mehrere Positionen spielen und unser Spiel dadurch flexibler machen. Es gilt ihn jetzt so schnell wie möglich ins Team zu integrieren. Daher passt es sehr gut, dass er direkt hierher ins Zillertal gekommen ist.“