Hunderttausende Dosen des Mpox-Impfstoffs, die die Vereinigten Staaten afrikanischen Nationen zugesagt hatten, drohen ungenutzt zu verfallen. Das erklärten Dutzende demokratische Mitglieder des US-Kongresses am Mittwoch in einem Schreiben an das US-Außenministerium.

Insgesamt 48 demokratische Abgeordnete des Repräsentantenhauses, angeführt von Mark Pocan aus Wisconsin und Sara Jacobs aus Kalifornien, unterzeichneten den Brief. Sie betonen, dass die Impfstoffe in Lagerhäusern lagern und möglicherweise ablaufen, wodurch die von US-Steuerzahlern aufgebrachten Mittel verschwendet würden.

Dem Schreiben zufolge sind 800.000 Dosen des Impfstoffs gefährdet, wobei etwa 220.000 Dosen noch verwendbar wären, wenn das Außenministerium mit sofortigen Lieferungen beginnen würde.

,,Dies ist ein moralisches, strategisches und gesundheitspolitisches Versagen in der Entstehung“, heißt es in dem Brief.

Das US-Außenministerium reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Der republikanische US-Präsident Donald Trump hat seit Beginn seiner zweiten Amtszeit vor sechs Monaten drastische Kürzungen bei Auslandshilfeprogrammen vorgenommen, Tausende von Mitarbeitern und Auftragnehmern entlassen und damit globale humanitäre Maßnahmen ins Chaos gestürzt.

Der von den Republikanern kontrollierte Senat und das Repräsentantenhaus verabschiedeten in diesem Monat Gesetze, die Trumps Bitte um Kürzungen der Auslandshilfe in Höhe von etwa 8 Milliarden US-Dollar bewilligen.

Trump hat erklärt, dass die USA im Verhältnis zu anderen Ländern überproportional viel für Auslandshilfe zahlen und fordert, dass andere Staaten mehr Verantwortung übernehmen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte den Ausbruch von Mpox erstmals im August 2024 zu einer internationalen Gesundheitsnotlage, nachdem sich eine neue Form der Krankheit von der besonders betroffenen Demokratischen Republik Kongo auf Nachbarländer ausgebreitet hatte.

Auch Uganda und Burundi sind erheblich betroffen.

Mpox ist eine Virusinfektion, die durch engen Kontakt übertragen wird und typischerweise grippeähnliche Symptome sowie eitergefüllte Hautläsionen verursacht. Der Verlauf ist meist mild, kann jedoch tödlich enden.

Die WHO erklärte im vergangenen Monat, dass der Ausbruch weiterhin einen internationalen Gesundheitsnotstand darstellt – die höchste Alarmstufe der Organisation.