Deutschland geht mit einer gezwungenermaßen erneut veränderten Startelf ins EM-Semifinale gegen Spanien. Bundestrainer Christian Wück stehen gegen den Weltmeister aus Verletzungsgründen und wegen Sperren lediglich 16 Feldspielerinnen zur Verfügung.
Insbesondere in der Verteidigung war Wück nach der Roten Karte von Kathrin Hendrich im Viertelfinale gegen Frankreich sowie dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Sarai Linder (Sprunggelenk) gegen „Les Bleues“ zum Handeln gezwungen. Gut für das DFB-Team und den 52-Jährigen: Carlotta Wamser darf nach ihrem Platzverweis im dritten Gruppenspiel gegen Schweden und abgesessener Sperre wieder auflaufen.
Und „Calle“, wie die Leverkusenerin gerufen wird, soll heute Abend (21 Uhr, live im Erste und im Ticker sowie im Livestream bei sportschau.de) auf der rechten Abwehrseite Spaniens starke Linksaußen Claudia Pina Medina ausschalten. Die 21-Jährige ersetzt Linder. Für Hendrich kommt Sophia Kleinherne zur ihrem Startelf-Debüt beim Turnier in der Schweiz. Die Wolfsburgerin bildet gemeinsam mit Rebecca Knaak die Innenverteidigung. Auf der linken Seite erhält erneut Franziska Kett das Vertrauen von Wück.
„Wir haben unsere Prinzipen, wie wir hinten verteidigen wollen. Und wir haben mit Janina Minge eine defensive Sechs, die immer wieder auch in die Viererkette reinfallen kann oder eben auch im Mittelfeld Überzahlsituationen schaffen kann. Und genau das wollen wir machen. Wir wollen den Spanierinnen schon teilweise den Ball überlassen. Wir wollen sie aber auch mürbe machen und schnell umschalten“, sagte der Bundestrainer im Sportschau-Interview.
Däbritz rückt für gesperrte Nüsken in Startelf
Auch im Mittelfeld gibt es gezwungenermaßen eine Änderung. Für die gegen Frankreich überragende Sjoeke Nüsken, die eine Gelb-Sperre abbrummen muss, rückt die erfahrene Sara Däbritz in die Anfangsformation. Die 30-Jährige wird damit auf einige ihrer künftigen Teamkameradinnen wie Stürmerin Athenea del Castillo treffen, wechselte sie doch jüngst zu Real Madrid.
„Wir brauchen sie als Ruhepol für unsere junge Mannschaft“, begründete Wück die Entscheidung zugunsten von Däbritz, die schon bei bis dato letzten deutschen EM-Triumph 2013 zum Team gehört hatte.
Hoffmann erhält erneut Vorzug vor Schüller
Däbritz spielt im zentralen Mittelfeld an der Seite von Kapitänin Janina Minge und Elisa Senß. Auf den Außenpositionen sind Klara Bühl (links) und Jule Brand gesetzt. Als einzige Angreiferin im deutschen 5-4-1-System erhält erneut die lauf- und kampfstarke Giovanna Hoffmann den Vorzug vor Lea Schüller, die ihre Stärken mehr als Anker- und Abschlussspielerin im Strafraum hat.
Die Startelf des DFB-Teams gegen Spanien:
Berger – Wamser, Knaak, Kleinherne, Kett – Minge – Senß, Däbritz – Brand, Bühl – Hoffmann
Méndez ersetzt bei der „Roten Furje“ gesperrte Aleixandri
Die spanische Trainerin Montse Tomés hatte anders als Wück bei der Suche nach einer optimalen Startelf für das Vorschlussrunden-Duell die Qual der Wahl. Und die 43-Jährige setzt mit einer Ausnahme auch gegen das DFB-Team auf die bis dato in der Schweiz bewährte Anfangsformation: Für die gesperrte Laia Aleixandri rückt María Méndez in die Innenverteidigung.
Die Startelf Spaniens gegen Deutschland:
Coll – Batlle, Paredes, Méndez, Carmona – Putellas, Guijarro, Bonmati – Pina, González, Caldentey