Ukrainer haben eine neue russische Drohne entdeckt – vollgestopft mit Bauteilen dubioser China-Firmen. Der Fund befeuert den Verdacht: Peking hilft Moskau verdeckt beim Drohnenkrieg.

Ukrainische Streitkräfte haben eine neue russische Drohne sichergestellt, die ausschließlich aus chinesischen Bauteilen besteht. Darüber berichten unter anderem die britische Zeitung „The Telegraph“ sowie das Fachportal „The War Zone“ unter Berufung auf den ukrainischen Militärgeheimdienst GUR. 

Der Fund gilt als erstes dokumentiertes Beispiel dafür, dass Russland im Krieg gegen die Ukraine ein vollständig aus chinesischen Komponenten bestehendes Waffensystem einsetzt.

ANZEIGECBTS.611000: Mysteriöse russische Drohne nur aus China-Teilen

Bei dem Modell handelt es sich um eine CBTS.611000 – eine Deltaflügel-Drohne, die sowohl als Aufklärer als auch als Lockvogel für ukrainische Luftabwehrsysteme dient. Laut „The War Zone“ kann sie zusätzlich mit einem Sprengkopf von bis zu 15 Kilogramm bestückt werden. Das Besondere: Alle zentralen Bauteile – von der Flugsteuerung über die Navigation bis hin zur Kamera – stammen aus der Volksrepublik China.

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CUAV Technology: Hälfte der Bauteile stammt von dubioser chinesischer Firma

Fast die Hälfte der Komponenten stammt vom chinesischen Hersteller CUAV Technology, der sich selbst als Anbieter von „Open Source Drone Solutions“ beschreibt. Darunter befanden sich unter anderem ein Autopilot-Modul, Navigationssysteme, Antennen, Sensoren und ein Pitotrohr. 

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Auch ein elektronisches Zündsystem von Mile Haoxiang Technology, eine First-Person-Kamera von Foxeer Technology sowie eine chinesische Kopie des australischen Datenmoduls RFD900X von RFDesign wurden identifiziert. Letzteres ermöglicht eine Datenübertragung von bis zu 40 Kilometern.

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Der GUR betont: „Alle Komponenten und Module dieser neuen Drohnen sind chinesischen Ursprungs.“ 

Peking bestreitet, letale Waffen an Russland zu liefern

Der Fund steht im Kontrast zur offiziellen Linie Pekings: China bestreitet weiterhin, „letale Waffen“ an eine Kriegspartei zu liefern. Man kontrolliere den Export von Dual-Use-Gütern streng, so die Regierung in Peking. 

CUAV Technology hatte 2022 öffentlich erklärt, keine Produkte mehr nach Russland oder in die Ukraine zu liefern. Dass deren Komponenten dennoch in russischen Drohnen auftauchen, wirft Fragen zur Wirksamkeit solcher Exportbeschränkungen auf.

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Bereits 2023 war ein russischer Senkrechtstarter mit Komponenten von CUAV aufgetaucht – angeblich eine Eigenentwicklung Moskaus, doch erhältlich über den Online-Marktplatz AliExpress. 

Nun zeigt der jüngste Drohnenfund, dass Russland offenbar gezielt auf rein chinesische Technik setzt. „The War Zone“ sieht darin ein deutliches Signal für die vertiefte technologische Zusammenarbeit zwischen Peking und Moskau.

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ANZEIGEWichtige Fakten zur entdeckten russischen Drohne:

  • Modellbezeichnung: CBTS.611000 – eine deltaflügelförmige Drohne, kleiner als die bekannte Shahed-136.
  • Einsatz: Dient zur Aufklärung und als Lockvogel für ukrainische Luftabwehrsysteme, kann zusätzlich mit einem Sprengkopf von bis zu 15 kg bestückt werden.
  • Herkunft der Komponenten: Alle zentralen Bauteile stammen laut ukrainischem Militärgeheimdienst GUR aus China.
  • Hauptzulieferer: Fast 50 % der Teile kommen vom chinesischen Unternehmen CUAV Technology, darunter: Flugsteuerung mit Autopilot, Navigationsmodule und Antennen, Airspeed-Sensor und Pitotrohr
  • Weitere identifizierte Hersteller: Mile Haoxiang Technology (Motor & Zündmodul), Foxeer Technology (FPV-Kamera), Chinesische Kopie des RFD900X-Datenmoduls von RFDesign (Reichweite bis zu 40 km)

Hintergrund: Russisch-chinesische Waffenkooperation im Schattenkrieg

Die militärische Partnerschaft zwischen Russland und China ist in den vergangenen Jahren enger geworden – trotz westlicher Sanktionen und internationaler Warnungen. Zwar vermeidet Peking offiziell jede direkte militärische Unterstützung für Moskau, doch die Realität ist komplexer: Schon 2023 schätzte der ukrainische Geheimdienst, dass bis zu 80 Prozent der Elektronik russischer Drohnen aus China stammen – eine Einschätzung, die auch das US-Außenministerium teilte. 

Neben herkömmlicher Technik liefert China laut „The War Zone“ auch Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, etwa für russische Zieldrohnen mit autonomen Suchalgorithmen. Auch Glasfaserspulen zur Reichweitenerhöhung sollen aus China kommen – ein Vorteil, der elektronische Störungen auf dem Gefechtsfeld unterläuft.