Das Sensemble Theater startet in die Saison 2025/26 mit einer Eigenproduktion: „Blühende Landschaften“ heißt es passenderweise am Tag der Deutschen Einheit, ein Liederabend zum 35-Jährigen rund um das berühmte Zitat. Die Vorgänger dieses Liederabends am Sensemble hießen „Born in the GDR“ und „Made in West Germany“. Zu hören sind Lieder unter anderem von Konstantin Wecker, den Fantastischen Vier, den Ärzten und Herbert Grönemeyer. Und natürlich kreist der Abend auch um den berühmten Satz von Helmut Kohl, den die CDU noch 1998 als Wahlkampf-Slogan benutzte.
Als zweite große Premiere steht aus aktuellem Anlass Max Frischs „Biedermann und die Brandstifter“ am 15. November erstmals auf dem Spielplan. Im Kulturausschuss hat Theaterleiter Sebastian Seidel erklärt, dass er das Stück relativ spontan ins Programm aufgenommen habe. „Das muss jetzt gespielt werden.“ Im Biedermann geht es um Moral und Doppelmoral, um das Erkennen der beiden Brandstifter und das Nicht-Wahrhaben-Wollen, dass sie es ernst meinen.
Das Sensemble Theater nimmt fünf Stücke wieder auf in der Saison 2025/26
Mit „Schuld und Schein“ von Ulf Schmidt nimmt das Sensembel den deutschen Schuldenberg in den Blick, der ja jetzt mit der neuen Bundesregierung noch einmal neue Dimensionen bekommt. Was hat es mit diesen Geldkreisläufen eigentlich auf sich? Und warum unterscheiden sich Geldhandel und Viehhandel nur marginal voneinander? Die Premiere steht am 28. Februar 2026 an. Im April 2026 möchte das Sensemble den Theatermonolog „Prima Facie“ von Suzie Miller inszenieren. Es geht darin um eine Anwältin, die sich im Strafrecht ihre Meriten verdient hat und oft auch Männer vertritt, die wegen Vergewaltigung vor Gericht stehen. Doch dann wird die Anwältin selbst Vergewaltigungsopfer, zieht vor Gericht und erlebt die strukturelle Ungerechtigkeit im eigenen Fall.
Außerdem nimmt das Sensemble fünf Stücke wieder auf: Im Dezember und Januar die beiden Dauerbrenner „Der Messias“ und „Hamlet for you“, im März 2026 Duncan Macmillans „All das Schöne“ und im Juni 2026 „Novecento“ von Alessandro Baricco sowie „Achtsam Morden“ von Karsten Dusse.
Das Junge Theater Augsburg präsentiert drei neue Produktion in der kommenden Saison
Das Junge Theater Augsburg hat in der jüngsten Kulturausschusssitzung ebenfalls seinen Spielplan für 2025/26 vorgestellt. Im Kindertheater-Bereich bietet das Junge Theater Augsburg in seiner neuen Spielstätte am Kulturhaus Abraxas Karen Köhlers „Himmelwärts“ für Kinder von 9 Jahren aufwärts an, nach dem gleichnamigen Kinderbuch. Theaterleiterin Susanne Reng findet am Stoff bemerkenswert, dass Köhler ein schwieriges Thema für Kinder präsentiert: den Verlust eines Elternteils. Als Premierentermin ist der 8. Februar festgelegt. Und dann arbeitet das Junge Theater Augsburg für die Produktion „Welcome“ mit einem israelischen Ensemble zusammen. Allerdings haben sich durch den Krieg in Israel die Proben verschoben. Im Herbst soll eine Phase stattfinden. Bei der Stückentwicklung arbeitet das Team mit der Augsburger Kunstförderpreisträgerin Nad Otterbach zusammen. Voraussichtlicher Termin für die Premiere ist im April 2026.
Im Bereich des Jugendtheaters steht Carina Sophie Eberles „Popcorn oder einsame Explosionen“ für Jugendliche ab 13 Jahren auf dem Spielplan, ein Stück, das am 11. Oktober Premiere hat und nur mit begleitenden Workshops für Schulklassen angeboten wird. Reng hätte auch gern ein neues Bürgerbühnenprojekt vorgestellt, wie sie sagte, aber dafür fehle gerade die Finanzierung. „Die Drittmittel-Akquise wird immer schwieriger“, so Reng. Eine Förderung von einer Stiftung sei zum Beispiel abgelehnt worden mit der Begründung, dass es ein ähnliches Projekt mit der Community-Oper, die das Staatstheater Augsburg mit seinem Plan A inszenieren wolle, schon gebe.
Wiederaufgenommen werden vom Jungen Theater Augsburg die Stücke „Yasso sucht Energie“, „Klotz auf Klotz“, „Am Tag, als Said zu uns kam“, „Lilu feiert Geburtstag“ und Michael Endes „Momo“. Und im Advent werden zusätzlich „Adalbert, der 8. Zwerg“ und „Das kleine Engele und die Wieselbande“ gespielt.
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Richard Mayr
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