Gestern ist für den Dax mehr drin gewesen. Zwar schloss der deutsche Börsenleitindex 0,8 Prozent fester mit 24.241 Punkten. Allerdings lag er zwischenzeitlich schon oberhalb von 24.300 Zählern. Belastend wirkten vor allem die deutlichen Kursverluste des Indexschwergewichts SAP. Dagegen hatte das Zollabkommen zwischen den USA und Japan den Markt gestützt.

Die Agenda ist heute prallgefüllt. Neben zahlreichen Unternehmen, die ihre Geschäftsbilanzen vorlegen, meldet sich auch die EZB zu Wort. Nach einer Reihe von Zinssenkungen dürfte die Europäische Zentralbank eine Pause einlegen. An den Finanzmärkten wird damit gerechnet, dass die Währungshüter den Einlagesatz zur Steuerung der Geldpolitik nach acht Lockerungsschritten bei 2,0 Prozent belassen werden. Angesichts des schwelenden Zollkonflikts und der noch nicht absehbaren Folgen für Inflation und Konjunktur im Euroraum könnten sie nun innehalten. Anleger warten zugleich gespannt auf die Äußerungen von EZB-Chefin Christine Lagarde zum weiteren Zinsausblick. Nach Ansicht vieler Ökonomen dürfte die EZB noch dieses Jahr einen weiteren Schritt nach unten wagen, womöglich im September.

Und wie steht es um die Konsumlaune der Deutschen? Die GFK-Marktforscher und das Institut NIM legen ihre Juli-Umfrage unter rund 2000 Personen vor und errechnen daraus das Konsumklima für August. Das Barometer dürfte etwas gestiegen sein, wie aus einer Umfrage unter Ökonomen hervorgeht. Allerdings war die Unsicherheit zuletzt sehr groß und hatte dazu geführt, dass die Menschen trotz vergleichsweise guter Einkommensaussichten spürbar mehr sparen.

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Unternehmensseitig öffnet etwa die Deutsche Bank ihre Bücher.. Das größte deutsche Geldhaus dürfte im zweiten Quartal anders als vor Jahresfrist einen satten Gewinn schreiben. Analysten rechnen unter dem Strich mit einem den Aktionären zurechenbaren Gewinn rund 1,2 Milliarden Euro. Vor Jahresfrist hatte eine hohe Rückstellung im Rechtsstreit um die Postbank die Bilanz verhagelt. Nun kann sich Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing anderen Themen widmen. Mit dem Programm „Deutsche Bank 3.0“ wolle er den deutschen Branchenprimus weiter auf Gewinn und Wachstum trimmen, hatte er angekündigt. Investoren dürften genau hinsehen, ob Sewing hier schon Details bei der Quartalsvorlage durchsickern lässt.

Und nach US-Börsenschluss folgt dann noch Intel. Börsianer hoffen bei der Zwischenbilanz des Chip-Herstellers auf erste Erfolge des Sanierungskurses. Außerdem warten sie auf Aussagen zur möglichen Kehrtwende in der verlustreichen Chip-Auftragsfertigung. Insidern zufolge will Intel-Chef Lip-Bu Tan die Entwicklung der fehleranfälligen Fertigungstechnik 18A abbrechen und sich auf die nächste Generation 14A konzentrieren. Der kriselnde Konzern hat für das abgelaufene Quartal einen Umsatz von 11,2 Milliarden bis 12,4 Milliarden Dollar und ein Ergebnis an der Gewinnschwelle in Aussicht gestellt.