Die Königstraße – viel Platz, aber wenig Sitzgelegenheiten. Foto: Erdem Gökalp
Hat Stuttgart ein Problem mit zu schlechten und zu wenigen Sitzplätzen? Warum das eine Stadträtin denkt und warum die Stadt ihr widerspricht.
Für Johanna Tiarks sind Sitzgelegenheiten in Stuttgart ein politisches Kampfthema. Sie steht am Anfang der Fußgängerzone und macht mit dem Turm des Hauptbahnhofs im Rücken eine ausladende Geste in Richtung Bäume. Unter den Platanen gab es noch vor 2016 rund herum Sitzgelegenheiten für Passanten. „Wir wurden damals im Gemeinderat überstimmt und die Sitze wurden fast alle abgeschafft“, sagt die Stadträtin. Der Grund für die Maßnahme war, dass zunehmend Menschen aus der Obdachlosenszene dort campiert hätten. Dem hatte man Einhalt gebieten wollen. „Man hat damit aber auch Sitzgelgenheiten beispielsweise für ältere Menschen abgeschafft“, sagt Tiarks. Die wenigen Plätze, die es aktuell noch gibt, seien schnell belegt. Der Einsatz für Sitzgelegenheiten sei daher auch ein Kampf für Barrierefreiheit in der Stadt. Dafür setzt sie sich im Gemeinderat für die Fraktion SÖS Linke Plus ein.