Werther. Bange Blicke wirft Sandra Wursthorn, Organisatorin des 10. Feierabendmarktes, gegen 11.30 Uhr zum Himmel: Eine dunkelgraue Wolkendecke hat sich zusammengebraut. Der Regenradar verheißt nicht Gutes. Kurz danach stellt sie besorgt fest: „Es gallert in Strömen.“ Um 13 Uhr soll die Aufbauphase des Feierabendmarktes beginnen. 22 Standbetreiber wollen ihre Waren auspacken.
Wegen des Regens steht der Feierabendmark drei Stunden vor Beginn erstmals in seiner jungen Geschichte kurz vor einer Absage: „Wir haben das thematisiert“, berichtet Wursthorn. Letztlich aber habe sie in Absprache mit dem Bürgermeister Veith Lemmen der Durchführung grünes Licht gegeben.
Zwar bleiben die Besucher zwischen der Eröffnung um 16 Uhr bis circa 17.30 Uhr wegen des Platzregens zunächst fern, sodass man die Gäste laut einem Bauhofmitarbeiter „in einen Bus hätte setzen können“. Doch als der Regen sein Prasseln nach eineinhalb Stunden einstellt und es trocken bleibt, füllt sich der Venghauss-Platz laut Wursthorn „im Handumdrehen“. Die daher mehr als erleichtert bilanziert: „Wahnsinn, einfach wunderbar, wir haben alles richtig gemacht.“
Kein Feierabendmarkt in Werther ist wie der andere
Die erfolgreiche Veranstaltungsreihe Feierabendmarkt auf dem Venghauss-Platz hat bei seiner 10. Ausgabe nur zu Beginn unter starkem Regen gelitten. Als die Wolkendecke lockerer wurde, füllte sich der Venghauss-Platz im Handumdrehen.
(© Ekkehard Hufendiek)
Bürgermeister Veith Lemmen greift zum Mikrofon und dankt den Besuchern: „Trotz des schlechten Wetters halten alle zusammen“, sagt er. Den Zusammenhalt der Bürger und ihre große Hilfsbereitschaft lobt er auch im Zusammenhang mit dem Großbrand bei der Kartoffelmanufaktur Pahmeyer vor wenigen Wochen. Der Brand verursachte einen Millionenschaden. Jetzt dankt er der Freiwilligen Feuerwehr, die das Feuer zügig unter Kontrolle gebracht hat.
Währenddessen tummeln sich um kurz nach 18 Uhr mittlerweile etwa 500 Menschen auf dem Venghauss-Platz. Sie genießen Wein, Bier oder Apfelschorle. Mitarbeiter des Edeka-Marktes verkaufen Gulasch, die Fleischerei Paul bietet in bewährter Manier mit einem großen Team Bratwurst und Pommes im Minutentakt an.
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Zwar gibt es dieses Mal keine Live-Musik, doch hat Carsten Bökenkamp den Part eines Discjockeys übernommen. „Wir wollen Abwechslung bieten“, sagt Sandra Wursthorn. Kein Feierabendmarkt solle dem anderen gleichen. Erstmals hat sie auf den Aufbau einer Sitzgelegenheit aus Stroh im Zentrum des Platzes verzichtet: „Wer hätte sich denn auf nasses Stroh setzen wollen?“
Nächster Feierabendmarkt findet im September statt
In der Kinderecke haben Mitarbeiter des Spielmobils Stifte und Farben zum Anmalen von Jute-Taschen ausgelegt. Sogar eine kleine Hüpfburg eines Versicherungsanbieters wird kurz nach dem Platzregen noch aufgebaut. Geschwind wird sie von den Kleinen in Beschlag genommen.
Die achtjährige Karolina malt in der eigens eingerichteten Kinder-Ecke einen Jute-Beutel an.
(© Ekkehard Hufendiek)
Drei Standbetreiber sind neu auf dem Feierabendmarkt: Hülya Hieronymus arbeitet als Fotografin in Werther. Sie hat ihr Stativ mit aufgeschraubter Digitalkamera kurzerhand in einem städtischen Zelt aufgestellt und schießt Porträtfotos. Spezialisiert ist sie nach eigener Angabe auf sogenannte „Newborne-Bilder“, also Fotos von Neugeborenen. Ebenfalls Premiere auf dem Feierabendmarkt feiert Antonia Hollensteiner. Die 28-Jährige betreibt eine Hunde-Boutique in der Rosenstraße und bietet jetzt erstmals auf dem Venghauss-Platz eine kleine Auswahl ihrer Waren an. „Unser Motto Genießen, Kaufen, Klönen“ ist aufgegangen“, sagt Sandra Wursthorn. Das Ehepaar Marlis und Rolf Schröder aus Jöllenbeck ist das erste Mal zu Gast. Ihnen gefällt am Feierabendmarkt nach eigener Angabe zwei Dinge: „Die Auswahl und die Gemütlichkeit.“ Der nächste Feierabend findet am Dienstag, 2. September, statt.
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