Großbritannien wird den garantierten Strompreis für Offshore-Windprojekte in der diesjährigen Auktion für erneuerbare Energien um 11 % erhöhen. Das geht aus Regierungsdokumenten hervor. Grund dafür sind die gestiegenen Projektkosten infolge von Inflation und Engpässen in den Lieferketten.

Die Labour-Regierung steht zunehmend unter Druck von Oppositionsparteien, was die Finanzierbarkeit ihres Net-Zero-Plans betrifft – insbesondere nach einem Anstieg der gebotenen Preise für Offshore-Wind um 66 % bei der Auktion im vergangenen Jahr.

„Erneuerbare Technologien sind weiterhin von makroökonomischer Unsicherheit und Lieferkettenproblemen betroffen – das gilt besonders für Windenergie“, erklärte das Ministerium für Energiesicherheit und Netto-Null (DESNZ) in einem am späten Mittwoch veröffentlichten Dokument.

Offshore-Wind steht im Zentrum der britischen Pläne, den Stromsektor bis 2030 zu dekarbonisieren. Das Land will die Kapazität bis zum Ende des Jahrzehnts auf 43 bis 50 Gigawatt (GW) steigern – aktuell liegt sie bei etwa 15 GW.

Im Rahmen der jährlichen Auktionen für erneuerbare Energien bieten Entwickler auf sogenannte Contracts-for-Difference (CfD), die ihnen einen garantierten Strompreis zusichern.

Liegt der Großhandelspreis unter dem garantierten Niveau (dem sogenannten Strike Price), gleicht die Regierung die Differenz aus – diese Kosten werden letztlich über Umlagen auf die Verbraucher abgedeckt. Liegt der Großhandelspreis über dem Strike Price, zahlen die Entwickler die Differenz zurück.

Offshore-Windprojekte erhalten künftig einen Strike Price von 81 Pfund pro Megawattstunde (MWh) zu Preisen von 2012 – im Vergleich zu 73 Pfund pro MWh im Vorjahr.

Für Floating-Wind-Projekte, bei denen die Technologie noch in einem früheren Entwicklungsstadium ist, werden 194 Pfund pro MWh geboten, nach zuvor 176 Pfund.

Ein Sprecher des DESNZ betonte, dass die angekündigten Strike Prices als Richtwerte zu verstehen seien und die Auktion auch zu niedrigeren Preisen abgeschlossen werden könnte.

„Der einzig nachhaltige Weg, die Stromrechnungen dauerhaft zu senken und Familien sowie Unternehmen vor volatilen Gaspreisen zu schützen, ist der Umstieg auf ein sauberes, heimisches und sicheres Stromsystem, das wir selbst kontrollieren“, so der Sprecher weiter.

Die Bewerbungsrunde für die Auktion, bekannt als AR7, beginnt im August. Die Ergebnisse werden zwischen Dezember und Ende Februar 2026 bekanntgegeben.