Tanztheater in Leipzig: „Viva la vida“ in der Oper
Das Gesicht dieser Frau ist zur Ikone geworden, von Wänden und Plakaten schauen die Augen unter den dicken Brauen auf die Welt. Immer wieder hat Frida Kahlo sich selbst gemalt und so von ihrem Leid erzählt, Fragen nach Weiblichkeit und Identität gestellt. In ihren Bildern verbindet sie Lebensgeschichte, Politik, indigene Kultur und surrealistische Bildsprachen. In „Viva la vida“ begibt sich der Choreograf Enrique Gasa Valga in einer Mischung aus Tanztheater und Musical auf die biografischen Spuren der berühmten Malerin. Er erzählt von der Kinderlähmung und der Alkoholsucht, der Beziehung zu dem russischen Revolutionär Leo Trotzki und ihrem politischen Engagement sowie von der schwierigen Beziehung zum Künstler Diego Rivera.
Auf der Bühne stehen Stahlträger, im Hintergrund werden Kahlos Bilder eingeblendet. Davor tanzt das Ensemble in den unterschiedlichsten Stilen zwischen Modern Ballet, Flamenco und Steptanz. Dazu erklingt eine ebenso vielseitige und spannende Musikauswahl, die live gespielt wird, wobei vor allem Greta Marcolongo hervorsticht. Sie singt nicht nur, sondern führt auch erzählend durch das Leben der Ikone: Sie „singt ergreifend, führt durch alle möglichen Gefühlszustände und wird so zur eigentlichen Frida Kahlo“, berichtet die Kritikerin Jutta Czeguhn in der „Süddeutschen Zeitung„. Neben ihr verkörpern zwei Tänzerinnen die verschiedenen Seiten von Kahlo, die am Ende zusammenfinden.
Weitere Informationen
„Viva la Vida – A Tribute to Frida Kahlo“
Adresse:
Opernhaus
Augustusplatz 12
04109 Leipzig
Dauer: 95 Minuten, eine Pause
Termine:
19. August, 19:30 Uhr
20. August, 19:30 Uhr
21. August, 19:30 Uhr
22. August, 19:30 Uhr
23. August, 15 Uhr und 19:30 Uhr
24. August, 14 Uhr und 18:30 Uhr
Mini-Festival in Halle: Volksbühne Festspiele auf dem Kaulenberg
Die Volksbühne auf dem Kaulenberg in Halle quillt über und im Rahmen der Festspiele im August bis auf die Straße. Das Publikum muss sich mit eigenwilligen Grenzkontrollen auseinandersetzen, kann eine Behörde für Lob besuchen oder Feuerkunst erleben. Im Haus gibt es zahlreiche bemerkenswerte Klassiker als Solo-Stücke: Die Puppenspielerin Bridge Markland (zuletzt mit „Faust in the Box“ in Auerbachs Keller) verbindet Schillers Räuber mit Popmusik. Kerstin Dathe erzählt die Nibelungensage aus Sicht Kriemhilds mit Puppen. Der ehemalige Intendant des Neuen Theaters in Halle bringt Falladas „Trinker“ und Kafkas „Verwandlung“ auf die Bühne. Und die Gruppe Candlelight Dynamite erzählt die Geschichte von He-Man als actionreiches Tischtheater.
Weitere Informationen
Volksbühne Festspiele
Adresse:
Volksbühne Kaulenberg
Kaulenberg 1
06108 Halle (Saale)
Termine:
16. August, ab 11 Uhr
17. August, ab 11 Uhr
Musical bei Leipzig: „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ am Biedermeierstrand
Professor Lidenbrock hat ein altes Manuskript entdeckt, das den Weg zum Mittelpunkt der Erde schildert. Dem will er auf den Grund gehen und macht sich mit seinem Neffen Alexander auf den Weg nach Island, wo sie durch einen Vulkan in ein Labyrinth voller Überraschungen und Wunder steigen. Zwar kenne fast jeder den Titel „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“, doch worum es in Jules Vernes Roman wirklich geht, wissen die wenigsten – das war für Christoph Zwiener der Grund, aus diesem Buch ein Musical machen zu wollen.
Die Musik dafür schrieb sein Sohn Maximilian Zwiener. Zusammen mit dem Theaterverein Priester haben sie mehr als 60 Menschen für ein Spektakel auf die Bühne gebracht. Seit 2023 ist das Verne-Musical zu einem Publikumsmagneten geworden. 2025 wurde die Bühne auf dem Biedermeierstrand an der Schladitzer Bucht nochmal saniert: Sie bietet nun deutlich mehr Platz und auch einige neue Effekte.
Weitere Informationen
„Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“
Musical nach dem Roman von Jules Verne
Adresse:
Biedermeierstrand
Zum Biedermeierstrand
04435 Schkeuditz
Termine:
9. August, 20 Uhr
15. August, 20 Uhr
16. August, 20 Uhr
22. August, 20 Uhr
23. August, 20 Uhr
30. August, 20 Uhr
Musiktheater mit Puppen: „La clemenza di Tito“ in Bad Lauchstädt
Wen soll Titus heiraten? – Das ist eine große Frage, weil es dabei um Liebe und Macht geht. Vitellia will gerne die Gemahlin des Kaisers werden. Doch der will lieber Berenice aus Judäa heiraten. Als echter Staatsmann entscheidet er sich dann aber doch dagegen und will nun Servillia heiraten. Die ist aber anderweitig verliebt und schließlich fällt Titus‘ Wahl auf Vitellia. Die hat jedoch schon einen Anschlag vorbereitet, den Titus‘ bester Freund Sextus durchführen soll. Das klingt alles sehr verwirrend, denn so war die barocke Oper. Die Handlung war sowieso weniger wichtig als gefühlsstarke Arien. Was in dieser vertrackten Geschichte jedoch ziemlich kurz kommt, ist die Rache. Denn Titus größte und vermutlich beste Eigenschaft ist seine Großmütigkeit: Er lässt Servillia lieben, wie sie will und begnadigt auch Sextus und Vitellia.
„La clemenza di Tito“, war die letzte Oper, die Mozart geschrieben hat. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er all seine Erfahrungen einbringt und die Persönlichkeit der bis dahin eher flachen Opernfiguren genau ausleuchtet. So wurde die Oper zu einem leuchtenden Plädoyer des Humanismus. 1802 wurde das Theater in Bad Lauchstadt mit eben dieser Oper eröffnet. Für die neue Inszenierung im historischen Theater haben sich die Staatskapelle und das Puppentheater Halle zusammengetan. Die Arien werden von einem internationalen Ensemble gesungen, während die Geschichte mit Puppen erzählt wird.
Weitere Informationen
„La clemenza di Tito“ von W.A. Mozart
Adresse:
Goethe-Theater
Parkstraße 18
06246 Goethestadt Bad Lauchstädt
Termine:
24. August, 15 Uhr
30. August, 15 Uhr
Schauspiel in Leipzig: „Bezahlt wird nicht“ von den Cammerspielen
Diesen Mut hätten sich in den vergangenen Monaten sicher viele Menschen in Deutschland gewünscht: Antonia und andere Menschen sind von den gestiegenen Preisen im Supermarkt so genervt, dass sie die Einkäufe einfach mitnehmen, ohne zu zahlen. Zu Hause muss Antonia das nun ihrer Freundin Margharita erklären, die um die knappe Haushaltskasse weiß und nun helfen soll, das Verbrechen vor der Polizei und auch Antonias Mann zu verbergen. Dario Fo hat diese Komödie bereits 1974 uraufgeführt und einmal mehr unter Beweis gestellt, wie meisterhaft er Charaktere und Beziehungen schreiben kann. Die Cammerspiele Leipzig zeigen das Stück als ihr traditionelles Sommertheater im Neuen Schauspiel Leipzig.
Weitere Informationen
„Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo
Adresse:
Neues Schauspiel
Lützner Straße 29
04177 Leipzig
Termine:
23. Juli, 19:30 Uhr
24. Juli, 19:30 Uhr
25. Juli, 19:30 Uhr
26. Juli, 19:30 Uhr
27. Juli, 19:30 Uhr
Im Programm: MDR AKTUELL, 15.04.2025, 12 Uhr // MDR KULTUR – Das Radio, 30.11.2025, 15:15 Uhr // MDR KULTUR – Das Radio, 12.08.2024 11:30 Uhr