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Schnell beantragt, aber auf der falschen Webseite? Das könnte Urlaubern hinsichtlich passieren. Das LKA nennt Details.

Hamm – Fish and Chips, Themse und London Eye: Viele, die nach London reisen, lassen sich das nicht entgehen. Aber auch in anderen britischen Städten locken Sehenswürdigkeiten. Fußballbegeisterte dürften sich beispielsweise an Stadien wie dem Old Trafford in Manchester oder Wembley erfreuen. Wer in das Land jedoch einreist, muss seit dem 2. April eine elektronische, kostenpflichtige Einreisegenehmigung – kurz ETA („Electronic Travel Authorisation“) – vorweisen können.

Betrüger nutzen das seither aus. So sehr, dass gar das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen Urlauber mit einer Warnung sensibilisiert. Auch Verbraucherschützer schlugen schon Alarm.

ETA – Wer braucht sie?

Die britische Regierung informiert auf der offiziellen Website: „Die Electronic Travel Authorisation (ETA) wird weltweit für Besucher*innen des Vereinigten Königreichs eingeführt, die derzeit für Kurzaufenthalte von bis zu sechs Monaten kein Visum benötigen, oder die nicht bereits einen Einwanderungsstatus im Vereinigten Königreich haben.“

Großbritannien-Urlauber fallen auf Fake-Webseiten rein – und zahlen horrende Preise für ETA

„Mit Hilfe von Fake-Webseiten, die der offiziellen Webseite täuschend ähnlich sind, teilweise sogar professioneller erscheinen, erheben Täterinnen und Täter die Daten von Geschädigten und heben wesentlich höhere Geldbeträge vom Konto der Beantragenden ab. Gleichzeitig werden möglicherweise in betrügerischer Absicht persönliche Daten abgegriffen“, informiert das LKA in einer offiziellen Mitteilung von April 2025.

Zwei deutsche Reisepässe auf einem grünen Koffer, dazu ein Post-It mit ETA-Reminder.Bei der Einreise nach Großbritannien benötigen Touristen eine kostenpflichtige elektronische Einreisegenehmigung. © Michael Bihlmayer/IMAGO

Es gebe mehrere Anbieter, die Angebote zur ETA-Beantragung bereitstellen würde. Diese seien in Suchmaschinen weit oben in der Ansicht – und somit für Verbraucher oft zuerst zu sehen. Das Perfide an der Masche laut LKA:

  • Die Betrüger verlangen mehr als die üblichen 18 Euro, die eine ETA normalerweise kostet (die Rede ist von Beträgen von bis zu 200 Euro).
  • Anfallende Kosten werden von den Betrügern nicht immer direkt für Verbraucher ersichtlich gemacht.

Großbritannien-Betrugsmasche um ETA: Urlauber aus den Niederlanden um 32.000 Euro geprellt

Auf diese Art und Weise erbeuteten Betrüger in den Niederlanden laut einem Bericht der Zeitung telegraaf schon bis zu 32.000 Euro. Das Fraud Help Desk berichtete demnach über etliche gefälschte Websites. Personen, die darüber eine ETA beantragen, zahlen zu viel. Und sie erhalten am Ende oft nichts.

Es gibt aber auch andere Taktiken. „Wir sehen auch Vermittler, die zwar viel zu viel Geld verlangen, aber tatsächlich ein gültiges Visum schicken“, ergänzte eine Sprecherin im Gespräch mit der Zeitung. Laut LKA sei es zudem möglich, dass Verbraucher eine nicht gültige ETA erhalten. Das ist besonders bitter für Reisende, die erst vor Ort den Betrug feststellen und dann Probleme mit der Einreise haben.

ETA für den Urlaub in Großbritannien: So funktioniert die Beantragung sicher

„Schnell und einfach“ soll die ETA-Beantragung vonstattengehen. „Bei Antragstellung über die ETA-App des Vereinigten Königreichs erfolgt in den meisten Fällen innerhalb von Minuten ein automatischer Bescheid. Spontanreisen ins Vereinigte Königreich sind also nach wie vor möglich“, heißt es auf der Seite der Regierung. Um völlig sicherzugehen, sollten Reisende aber lieber drei Werktage einrechnen. Denn in Einzelfällen kann es zu einer weiteren Prüfung kommen. (mbr)