Berlin – Die Polizei war am Donnerstagnachmittag mit einem Großaufgebot bei einer Anti-Israel-Demo in Berlin-Mitte im Einsatz. Und wieder gab es Angriffe auf Polizisten.

Etwa 300 Personen hatten sich laut Polizeisprecher Florian Nath gegen 17 Uhr zu einer nicht angemeldeten Demonstration am Checkpoint Charlie in Berlin eingefunden. Die Stimmung sei aggressiv gewesen. Antiisraelische Parolen wurden gegrölt, es gab auch Fälle von Landfriedensbruch. Polizisten wurden mit Eiern und Farbbeuteln beworfen.

Am früheren DDR-Grenzübergang Checkpoint Charlie tummeln sich normalerweise Touristen. Am Donnerstag waren es aggressive Demonstranten

Am früheren DDR-Grenzübergang Checkpoint Charlie tummeln sich normalerweise Touristen. Am Donnerstag waren es aggressive Demonstranten

Foto: Caroline Bock/dpa

Der Einsatzleiter sprach die Teilnehmer mehrfach mit Lautsprecherdurchsagen an. Ruhe kehrte aber nicht ein – im Gegenteil. Die Durchsagen wurden niedergebrüllt. Deshalb trafen die Beamten um 17.40 Uhr die Entscheidung, die Aktion aufzulösen.

Die Polizei löste die Demonstration gegen 18 Uhr auf, mindestens 15 Personen wurden festgenommen

Die Polizei löste die Demonstration gegen 18 Uhr auf, mindestens 15 Personen wurden festgenommen

Foto: Malin Wunderlich/dpa

Unter Demonstranten auch Frauen und Kinder

Laut Florian Nath weigerten sich die Aktivisten jedoch, den Bereich um den Checkpoint Charlie zu verlassen. Ein hartes Durchgreifen war den Beamten nicht möglich, da sich unter den Demonstranten auch Frauen und Kinder befanden.

Weitere Kräfte wurden angefordert, die teils sehr aggressiven Personen wurden eingekreist. Wer sich freiwillig vom Ort entfernen wollte, konnte passieren – bei den anderen wurden die Personalien überprüft, bevor sie einen Platzverweis erhielten.

Lesen Sie auchNeun Polizisten verletzt

Nach BILD-Informationen wurden neun Polizeibeamte verletzt. Sie konnten aber im Dienst bleiben. Mindestens 20 Personen wurden festgenommen.

Der Sprecher der Polizeigewerkschaft Berlin, Benjamin Jendro, zu BILD: „Wir wünschen unseren verletzten Kollegen alles Gute und hoffen, dass dieser erneute Gewaltexzess aus der Pro-Palästina-Szene keine bleibenden Spuren hinterlässt. Den warmen Worten aus dem politischen Raum müssen endlich Taten folgen. Niemand braucht etwas von Härte des Rechtsstaates erzählen, wenn sich diese Antisemiten immer wieder auf Berlins Straßen austoben dürfen.“