Man sieht sich im (Fußballer-)Leben immer zweimal – heißt es.

„Scheint offenbar etwas dran zu sein,“ sagt Marvin Schulz (30) schmunzelnd. Neun Jahre ist es her, dass er schon einmal – damals bei den Gladbacher Amateuren – mit Alexander Ende (45) zusammengearbeitet hat. Jetzt war Münsters Neu-Coach einer der ausschlaggebenden Gründe, warum der defensive Mittelfeldspieler zur bevorstehenden Saison an die Hammer Straße gewechselt ist. Mit klaren Vorstellungen…

Neu-Preuße ohne Zweifel. Schulz glaubt fest an den Klassenerhalt!

Seit fünf Wochen ist der Ex-Kieler (Marktwert: 700.000 Euro) inzwischen an seiner neuen Wirkungsstätte. Und hat sich schon bestens eingelebt. Vor seiner Unterschrift ließ er sich von seinen früheren Holstein-Kollegen Mikkel Kirkeskov (33) und Joshua Mees (29) beraten, die beide bereits seit einem Jahr das schwarz-weiß-grüne Trikot tragen.

Marvin Schulz trägt bei Preußen zwar die Trikotnummer 10, ist aber mehr fürs defensive Mittelfeld eingeplant

Marvin Schulz trägt bei Preußen zwar die Trikotnummer 10, ist aber mehr fürs defensive Mittelfeld eingeplant

Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto

Sowie von Nicolai „Rambo“ Remberg (24), der mittlerweile zwar zum Hamburger SV in die Bundesliga gewechselt ist, aber noch immer den Adler tief in seinem Herzen trägt. „Sie alle waren überzeugt, dass Preußen für mich die richtige Adresse sein kann,“ so Schulz und fährt zustimmend fort, „mein erster Eindruck bestätigt das.“

Aus rein sportlicher Sicht sowieso. „Die Spielidee von Trainer Ende und seine taktische Ausrichtung mit Raute, hohem Gegenpressing und viel Ballbesitz sind genau mein Ding,“ versichert der gebürtige Mülheimer, „das kenne ich ja bereits aus Gladbacher Zeiten.“ Und weiter: „Natürlich muss die Umsetzung noch mehr perfektioniert werden. Wenn das gelingt, haben wir auf jeden Fall die Chance, uns in der 2. Liga zu behaupten.“

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Quelle: Reddit24.07.2025

Aber auch privat ist er in Münster angekommen. Mit Ehefrau Melisa (verheiratet seit Herbst 2024) hat er relativ schnell das Hotelzimmer im Atlantic gegen eine eigene Wohnung im Osten der Stadt eintauschen können. Passend mit kleinem Garten für ihren vierbeinigen Liebling. Seit zwei Jahren gehört nämlich ein Pomsky zur Familie. Das ist eine seltene Hunderasse – halb Zwergspitz, halb sibirischer Husky. Ein ausgesprochen hübscher Kerl, auf den Schulz zurecht stolz ist. „Zuletzt hatten wir lediglich einen Balkon. Jetzt brauchen wir nur die Terrassentür zu öffnen, und er kann raus zum Schnuppern und Schnüffeln.“

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Dafür war in Kiel die Ostsee nahe. „Der Strand fehlt mir schon ein wenig,“ gibt der defensive Mittelfeldspieler ehrlich zu, „aber ansonsten ist Münster die schönere Stadt.“ Das junge Publikum, die vielen Cafes, Restaurants und Fahrräder („wir überlegen bereits, uns auch welche zu kaufen“) – das alles gefällt Marvin und Melisa sehr gut.

Kennengelernt hat er seine bessere Hälfte, die für Mercedes arbeitet und das meiste vom Homeoffice aus erledigen kann, übrigens in Luzern. Zwischen 2017 und 2022 bestritt er für den dortigen FC gleich 139 Pflichtpartien in der Schweizer Superleague. Ehe es von dort aus gemeinsam zu den „Störchen“ ging…

Vor fünf Wochen begrüßte Preußens Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (l.) den Ex-Kieler Marvin Schulz als dritten Neuzugang für die nächste Saison

Vor fünf Wochen begrüßte Preußens Sport-Geschäftsführer Ole Kittner (l.) den Ex-Kieler Marvin Schulz (r.) als dritten Neuzugang für die nächste Saison.Mittlerweile sind’s sieben – und Nummer acht soll noch kommen

Foto: SCP

Jetzt also Preußen, nachdem sein Vertrag bei Holstein nicht verlängert wurde. „Manchmal ist das eben so,“ verließ Schulz den Erstliga-Absteiger nicht im Groll. Zugleich freut er sich, wieder näher bei seiner Familie zu sein. Von Münster nach Mülheim sind’s nur knapp eineinhalb Stunden. Prima auch für seinen Papa, der möglichst viele Spiele seines Sohnes live erleben will. Mitunter sogar nach Luzern sechs Stunden hin und zurück gedüst ist, nur um auf der Tribüne die Daumen zu drücken.

Schulz, der wegen seiner Frisur samt Zöpfchen und der Tattoos häufiger mit Schalkes Torhüter Loris Karius (32) verwechselt wird, fiebert dem Zweitliga-Auftakt im Karlsruher Wildpark (Sa. 2.8./13 Uhr/live bei Sky) entgegen. Wohl wissend, wie wichtig gerade ein gelungener Start für den weiteren Verlauf der Saison sein kann…