Bielefeld. Ein seltener Anblick auf Spielplätzen: Erwachsene Männer, die mit Schaufel, Harke und Raupenfahrzeug im Sandkasten buddeln. Anschließend sieht der Spielplatz fast aus wie neu. Einmal jährlich kommt im Auftrag des Umweltbetriebs eine Fachfirma aus den Niederlanden, die sich auf Sandreinigung auf Spielplätzen spezialisiert hat, und reinigt rund 60.000 Quadratmeter in Bielefeld. Ein Frühjahrsputz, bei dem sich ein Spezialfahrzeug tief in den Sand gräbt und Unrat aller Art wie Zigarettenkippen, Papier, Steine und Hundekot heraus siebt.

Sechs Wochen lang ist das Unternehmen mit zwei Teams im Stadtgebiet unterwegs. „Etwa ein bis zwei Stunden brauchen wir pro Sandkasten, je nachdem, wie viel Unrat und Glasscherben im Sand sind“, sagt Projektleiter Henk Hazeleger.

Wie viel Müll am Ende zusammenkommt, hänge in erster Linie von der Größe des städtischen Spielplatzes ab. Ein Blick in den Auswurf der Spezialmaschine verrät, da kommt mehr zusammen, als zunächst zu erwarten. „Das reicht von einem Zehn-Liter-Eimer bis zu einer Schubkarre pro Platz“, sagt Stadtsprecher Niklas Böhmer.

Mehr zum Thema: Diese neun schönen Abenteuerspielplätze in OWL müssen Sie kennen


Die vier Männer bringen die Sandkisten in Bielefeld wieder auf Vordermann: Bart Figura (v. l.), Denis Szarlat, Henk Hazeleger und Hubert Kolodziej (hinten). - © Felix Brenneke

Die vier Männer bringen die Sandkisten in Bielefeld wieder auf Vordermann: Bart Figura (v. l.), Denis Szarlat, Henk Hazeleger und Hubert Kolodziej (hinten).
| © Felix Brenneke

Spielplatzkolonnen das ganze Jahr im Einsatz

Die Maschine filtert bis auf zehn Millimeter genau und kommt 40 Zentimeter tief. Dadurch werde der Sand belüftet, was auch eine eventuelle Geruchsbelästigung neutralisiere. „Außerdem wird mit dem Auflockern des Sandes der Fallschutz wieder verbessert“, heißt es von dem Unternehmen. Nachdem die schwere Maschine durch die Sandkiste gepflügt ist, ebnen die Arbeiter die Fläche wieder.

Vor allem im Frühjahr gehört zu den turnusmäßigen Arbeiten auf den Kinderspielplätzen auch das Nachfüllen von Fallschutzbereichen mit Sand und Hackschnitzeln. Böhmer: „Darüber hinaus sind die Spielplatzkolonnen des Umweltbetriebs das ganze Jahr über unterwegs, um alle öffentlichen Spielplätze der Stadt in Schuss zu halten.“ Dabei gilt auf den stärker frequentierten ein besonderer Blick. Für alle anderen Spielplätze gebe es einen festgelegten Turnus, sodass auch diese regelmäßig gewartet und vor allem auch gereinigt werden.

Die niederländische Firma wirbt damit, dass ihr Reinigungsverfahren eine günstige Alternative zum Ersetzen des Sandes sei. Die Stadt zahlt etwa 2,25 Euro pro Quadratmeter gereinigter Fläche, darin ist die Entsorgung der Überbleibsel enthalten.

Lesen Sie auch: Die neun schönsten Ausflugstipps mit Kindern in Bielefeld