Werder-Sportchef 

Werder Bremen: Fritz begründet hohe Ablöse für Mbangula

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10 Millionen Euro Grundablöse, 2 Millionen in Boni – so viel kostet der neue Angreifer Samuel Mbangula den SV Werder Bremen. Es ist die zweithöchste Summe der Vereinsgeschichte, die für einen Neuzugang investiert wird. Einen Tag danach ordnete der Sportchef der Grün-Weißen, Clemens Fritz, den Transfer des 21-jährigen Belgiers von Juventus Turin im Trainingslager gegenüber den anwesenden Reportern ein.

„Für viele Vereine ist das nicht alltäglich, trotzdem haben wir immer betont, dass wir solch einen Transfer umsetzen können“, wird der frühere Werder-Kapitän etwa von der „Deichstube“ zitiert. „Man merkt, dass insgesamt mehr Geld im Markt ist, die Summen steigen.“ Nur Davy Klaassen ist mit 13,5 an Everton gezahlten Millionen am Osterdeich noch teurer gewesen. Marko Marin, Max Kruse oder Niclas Füllkrug kamen – natürlich ist das sechs bis 16 Jahre her – für unter 10 Mio. Euro nach Bremen.

Fritz meinte, man könne natürlich hinterfragen, ob das alles „gerechtfertigt“ sei, aber so sei er eben, der Transfermarkt: „Das sind eben die Preise, die am Markt gezahlt werden müssen. Du musst mehr Geld in die Hand nehmen, weil einfach auch mehr Geld im Umlauf ist. Auf der anderen Seite muss man natürlich auch schauen, wo es dann herkommt.“ Das sei mit dem Aufsichtsrat entsprechend koordiniert worden. Mit Juventus habe es einige Gesprächsrunden gegeben und das Ergebnis sei „vernünftig“ für alle Seiten. Die Bianconeri hatten den Transfer in vier Raten bestätigt. Das, so Fritz, sei „in der heutigen Zeit nichts Ungewöhnliches“.

In Hinblick auf weitere mögliche Zugänge wolle Fritz aber „keine Luftschlösser bauen“, wie die „Bild“ schrieb. Werder kenne seine wirtschaftliche Lage, die in den vergangenen Jahren nie besonders rosig war. Mehr als 5 Mio. Euro kostete zuletzt Leonardo Bittencourt 2020, für den 7 Mio. nach Hoffenheim gingen. Auch wegen der eigenen Stärke auf dem Transfermarkt erfolgte womöglich der von Ex-Coach Ole Werner geforderte nächste Schritt bisher nicht, Europa wurde nach dem Wiederaufstieg immer verpasst, auch wenn es manchmal möglich schien. Fritz fand es in jedem Fall „wichtig, jetzt mal so einen Transfer zu tätigen und Mut zu beweisen“.