Aktuell läuft dort noch bis zum 3. August mit „Francis Alÿs – Kids Take Over“ eine Ausstellung, in der Kinder im Mittelpunkt stehen. Was die Besucher im zweiten Halbjahr noch erwartet, zeigen wir hier im Überblick:

„Fünf Freunde: John Cage, Merce Cunningham, Jasper Johns, Robert Rauschenberg, Cy Twombly“: Diese Ausstellung beleuchtet die starke gegenseitige Beeinflussung der fünf Künstler, ihre künstlerischen Freundschaften und romantischen Beziehungen, die in der allgemeinen Kunstgeschichte weitgehend übersehen und nur selten untersucht wurden. Mit ihrem Fokus auf die Interaktion zwischen den fünf Künstlern reflektiert die Ausstellung auch darüber, was es in den 1950er Jahren bedeutete, ein schwuler Künstler zu sein, und wirft ein neues Licht auf die Dynamik der Nachkriegskunst in den Vereinigten Staaten und darüber hinaus. Der theoretische Einfluss von Cage auf Rauschenberg und Twombly, die Bühnenbilder von Rauschenberg und Johns für die Merce Cunningham Dance Company sowie die formalen und inhaltlichen Dialoge zwischen Twombly, Rauschenberg und Johns sind zum ersten Mal Gegenstand einer großen Ausstellung. Die performative und kollaborative Dimension ihrer Praktiken veranschaulicht ihre gemeinsamen kulturellen Vorstellungen von einer nicht-hierarchischen, multipolaren und antiimperialistischen Gesellschaft. Laufzeit: 3. Oktober bis 11. Januar.

„Smile! Wie das Lächeln in die Fotografie kam“: Auf alten Porträtfotografien blicken Menschen oft sehr ernst in die Kamera. Ihre Mienen wirken aus heutiger Sicht, wo das Lächeln aus der Fotografie kaum wegzudenken ist, seltsam versteinert. Wie ist es zu diesem Wandel gekommen? Liegt es wirklich nur an der besseren Zahnpflege? Oder spielt die Werbung mit ihren Glücksversprechen vielleicht eine Rolle darin? Diesen Fragen will die Präsentation im Fotoraum rückblickend nachgehen, um zu verstehen, weshalb unsere „Fotografiegesichter“ sich im Laufe der Zeit verändert haben. Laufzeit: 1. November bis 22. März.

Wolfgang-Hahn-Preis 2025: Evelyn Taocheng Wang: Evelyn Taocheng Wang (geboren 1981 in Chengdu, China) wird mit dem 31. Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig ausgezeichnet. Sie arbeitet mit Zeichnungen, Malereien, Videoarbeiten, Installationen und Performances. So vielfältig wie die Medien, die sie nutzt, sind auch die Themen, um die es in ihren Arbeiten geht: Die Frage, wie Menschen ihr eigenes Selbst definieren, beschäftigt sie ebenso wie die nach ethnischer Zugehörigkeit und Geschlechterrollen. Dabei geht sie autobiografisch wie auch fiktional vor, behandelt ihre eigene Geschichte als Migrantin, die aus Asien nach Europa kam und sich hier eine neue Identität aufbauen musste, und verwebt sie mit Inhalten aus klassischen Märchen, zur Kolonialgeschichte und Queer Theory. Ihre Einflüsse findet sie in der traditionellen chinesischen Malerei genauso wie in der westlichen modernen und zeitgenössischen Kunst. So entstehen vielschichtige und paradoxe Erzählungen, die kategorische Vorstellungen und Bewertungen ins Wanken bringen. Evelyn Taocheng Wangs Werke wurden zuletzt auf der Venedig-Biennale 2024 einem breiteren Publikum vorgestellt. Sie lebt und arbeitet in Rotterdam. Eröffnung: 7. November.

Jubiläum: In diesem Jahr wäre der Gründer und Mäzen des Museums, Peter Ludwig, 100 Jahre alt geworden. Ludwig (1925−1996) und seine Frau Irene (geborene Monheim, 1927 – 2010) lernten sich Ende der 1940er Jahre während des Studiums der Kunstgeschichte kennen. Dort nahm ihre Sammeltätigkeit bereits ihren Anfang; später als erfolgreiche Unternehmer trugen sie eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zusammen.

Sie sammelten dabei von Beginn an mit der Absicht, die Werke der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sie waren sich bewusst, dass die öffentliche Hand allein die Lücke, die der Nationalsozialismus und der 2. Weltkrieg gerissen hatten, intellektuell und ökonomisch nicht würde schließen können. 1946 sah Peter Ludwig die Ausstellung der Sammlung von Josef Haubrich, die dieser der Stadt Köln unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg geschenkt hatte, in der alten Universität zu Köln. Dieses Erlebnis prägte ihn zutiefst und gab ihm den Anstoß für seine eigene Sammlung.

Zunächst standen Deutschland und Frankreich im Fokus der Sammeltätigkeit von Peter und Irene Ludwig. 1967 erwarben sie ein Werk von Tom Wesselmann und wagten damit den Sprung in die USA. „Die Kunst dieser Jahre brach wie ein Sturm über uns herein“, schrieb Peter Ludwig im Vorwort zum Katalog Kunst der sechziger Jahre, der die Präsentation der Sammlung Ludwig 1969 im Wallraf-Richartz Museum in Köln begleitete.

„Der Kölner Ehrenbürger Peter Ludwig betrieb mit seiner Sammlung auch Kulturpolitik und legte 1976 mit der Schenkung von rund 350 Werken moderner Kunst den Grundstein für das 1976 eröffnete Museum, das wesentlich zum Ruhm der Kunststadt Köln beiträgt. Die Pop Art-Sammlung des Museum Ludwig ist bis heute die Erkennungsmelodie des Hauses und Anziehungspunkt auch für internationale Besucherinnen und Besucher“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker.

Service: Museum Ludwig, Heinrich-Böll-Platz, Eintritt: 12 (ermäßigt 8) Euro, Kinder und Jugendlich bis 18 Jahre zahlen keinen Eintritt, Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter: