Die Vereinigten Staaten und Indonesien führen Gespräche über gemeinsame Maßnahmen zur Überwachung und Steuerung des Handels mit indonesischen kritischen Mineralien von strategischem Wert. Das teilte ein indonesischer Minister am Donnerstag mit und gab damit Einblicke in die laufenden Verhandlungen zwischen beiden Ländern.
Indonesien gehört zu den wenigen Staaten, die mit Washington ein Abkommen zur Senkung der US-Zölle vor Ablauf der Frist am 1. August geschlossen haben. Das Abkommen, das vom Weißen Haus als „Rahmen für Verhandlungen“ bezeichnet wird, sieht eine Reduzierung der Zölle auf indonesische Produkte von zuvor 32% auf nun 19% vor.
Doch der indonesische Wirtschaftsminister Airlangga Hartarto erklärte gegenüber Journalisten, dass weiterhin über eine bessere Regulierung des Handels mit lebenswichtigen, doppelt nutzbaren Rohstoffen verhandelt werde.
„Das strategische Handelsmanagement ist wichtig, um Transparenz zwischen beiden Parteien zu gewährleisten, damit Im- und Exporte von dual verwendbaren Rohstoffen mit strategischem Wert überwacht werden können“, sagte er bei einem Briefing zu dem kürzlich mit den USA erzielten Abkommen.
Zu den als strategisch eingestuften Rohstoffen zählen laut Hartarto solche, die in der Infrastruktur für künstliche Intelligenz, Rechenzentren, der Luftfahrt sowie der Raumfahrtindustrie eingesetzt werden.
„Die USA wollen sicherstellen, dass diese strategischen Komponenten nicht in die Hände bestimmter Parteien geraten, etwa zur Verwendung im Terrorismus oder für andere Zwecke“, so Airlangga weiter.
Indonesien, ein Inselstaat und die größte Volkswirtschaft Südostasiens, verfügt über große Reserven an verschiedenen kritischen Mineralien sowie über Vorkommen seltener Erden.
Das Land ist zudem der weltweit größte Produzent von Nickelprodukten, der führende Exporteur von Zinn und ein bedeutender Kupferproduzent. Die Verarbeitungsindustrie für Nickel und Bauxit in Indonesien wird derzeit weitgehend von chinesischen Unternehmen dominiert.
Airlangga teilte außerdem mit, dass zwischen beiden Staaten über weitere Zollsenkungen für indonesische Waren, die in die USA exportiert werden, verhandelt wird. Die Zölle könnten demnach auf nahezu 0% sinken.
Von der niedrigeren Zollrate könnten insbesondere Rohstoffe profitieren, die die USA selbst nicht produzieren können, so der Minister.
Er fügte hinzu, dass die beiden Länder auch über Ursprungsregeln und darüber sprechen, inwieweit ein „Drittanbieter“ beteiligt sein darf, um für die niedrigeren Zöllsätze für indonesische Exporte in die USA in Frage zu kommen.