(veke) Es ist bereits die zweite Infoveranstaltung zu einem umstrittenen Projekt: In einem ehemaligen Bürogebäude in Golzheim, das einst von der Bundeswehr genutzt wurde, soll eine neue Unterkunft für Wohnungslose entstehen. Im Mai hatte das städtische Amt für Migration und Integration die Nachbarn erstmals über die Pläne an der Füllenbachstraße 8 informiert und war auf viel Unverständnis gestoßen. Nun wird es eine zweite Infoveranstaltung geben.

Diese wird am Donnerstag, 31. Juli, von 17.30 bis 19.30 Uhr in den Gemeinderäumen der Evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth-Tersteegen, Tersteegenstraße 1, stattfinden. Anwohner können sich zu dem Vorhaben informieren und Fragen stellen, heißt es. Der Baubeginn ist für das dritte Quartal 2026 vorgesehen, der Einzug der Bewohner soll Mitte 2028 erfolgen. Die Unterkunft wird Platz für etwa 120 Personen bieten, teilt die Stadt mit.

Das Gebäude soll langfristig ausschließlich als Unterkunft für wohnungslose Menschen und insbesondere für Alleinerziehende und Familien genutzt werden. Die Bezirksvertretung 1 hat der Nutzungsänderung bereits zugestimmt. Der Standort Füllenbachstraße 8 wurde aufgrund seiner Eignung ausgewählt: In der Nähe befindet sich derzeit noch eine Modulunterkunft, auf der bald aber Wohngebäude entstehen.

Jene Unterkunft hatte in den vergangenen Jahren jedoch zu Konflikten mit den Nachbarn geführt. Betrunkene Wohnungslose lagen immer wieder in den Hauseingängen und Kellern, hinterließen dort auch Müll und Fäkalien, wie Anwohner bei der ersten Infoveranstaltung berichtet hatten. Dass in derselben Nachbarschaft nun eine neue Obdachlosenunterkunft entstehen soll, sorgt darum für großes Unverständnis. „Ich dachte, jetzt würden wir mal verschont“, hatte ein Anwohner gesagt.

Die Stadt verweist auf ihre Pflicht, obdachlosen Menschen eine Möglichkeit zur Unterbringung anzubieten. Aktuell bringt das Amt für Migration und Integration fast 5500 wohnungslose Menschen unter, darunter 1260 Obdachlose, 2255 Geflüchtete und 1866 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.