Täglich 20 Straftaten
Köln hat Deutschlands gefährlichsten Hauptbahnhof
25.07.2025 – 01:43 UhrLesedauer: 1 Min.
Polizisten im Kölner Hauptbahnhof (Archivbild): Die häufigsten Vergehen sind hier Eigentumsdelikte. (Quelle: Christoph Hardt via www.imago-images.de)
Über 3.000 Straftaten in nur fünf Monaten: Eine Bundespolizei-Statistik zeigt, welchen traurigen Rekord der Kölner Hauptbahnhof aufstellt.
Der Kölner Hauptbahnhof ist der Bahnhof mit den meisten registrierten Straftaten Deutschlands. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundespolizei hervor, die Straftaten zwischen Januar und Mai 2025 erfasst haben. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Mit insgesamt 3.013 registrierten Delikten führt Köln die bundesweite Statistik deutlich an. Das entspricht durchschnittlich etwa 20 Straftaten pro Tag. Die häufigsten Vergehen sind Eigentumsdelikte mit 1.093 Fällen, gefolgt von Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz (817) und Betrug sowie Untreue (788). Gezählt wurden für die Statistik die fünf häufigsten Delikte.
Besonders alarmierend: Die Zahl der Körperverletzungen am Kölner Hauptbahnhof liegt mit 190 Fällen auf dem zweithöchsten Niveau aller deutschen Bahnhöfe. Nur Leipzig verzeichnet mit 203 Körperverletzungsdelikten noch mehr Gewaltverbrechen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt sich ein gemischtes Bild. Während Eigentumsdelikte von 1.156 auf 1.093 zurückgingen, stiegen Betrug und Untreue drastisch von 576 auf 788 Fälle an – ein Anstieg um 37 Prozent.
Die erfassten Delikte umfassen neben Körperverletzung, Diebstahl und Sachbeschädigung auch Betäubungsmitteldelikte, Straftaten gegen die öffentliche Ordnung sowie Beleidigungen. Einbezogen wurden auch Straftaten in Zügen, sofern zum Tatzeitpunkt ein Aus- oder Zustieg am jeweiligen Bahnhof möglich war.
Die Union fordert als Reaktion auf die bundesweiten Zahlen eine Videoüberwachung mit intelligenter Gesichtserkennung an Kriminalitätsschwerpunkten. „Millionen von Deutschen sind jeden Tag auf die Nutzung von Bahnhöfen angewiesen, wir können diese Orte nicht der Kriminalität überlassen“, sagte Alexander Throm, sicherheitspolitischer Sprecher der Union.