Auf eigenen Wunsch beendet Michael Möller seine Tätigkeit als Direktor des Staatlichen Hofbräuhauses zum Jahresende, wie es aus dem Unternehmen heißt. Sein Nachfolger steht schon fest: Er heißt Jörg Lehmann und kommt ebenfalls aus der Brauerei-Branche. Er ist promovierter Brauerei-Ingenieur und derzeit Sprecher des Vorstands der Kulmbacher Brauerei AG. Dort fing er bereits 2013 als Vorstand Technik an.
2018 wechselte er in die Geschäftsführung der Paulaner Brauereigruppe und wurde wenig später zum Sprecher der Geschäftsführung berufen. Ab 2020 war er Aufsichtsrat und ab 2022 Aufsichtsratsvorsitzender der Kulmbacher Brauereigruppe. 2017 übernahm er für sechs Jahre das Amt des Präsidenten im Deutschen Brauer-Bund.
Chef-Wechsel im Hofbräuhaus: Das wird der Nachfolger
Im nächsten Jahr kommt Lehmann nach München.“Diese Mischung aus Tradition, Modernität und auch ein wenig Mythos macht aus meiner Sicht den Reiz der Marke Hofbräu aus – daher freue ich mich sehr auf meine zukünftige Aufgabe.“
Jörg Lehmann wechselt von Kulmbach nach München.
© Max Hörath
Jörg Lehmann wechselt von Kulmbach nach München.
von Max Hörath
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Das Staatliche Hofbräuhaus samt Brauerei ist ein rechtlich unselbstständiger Teil der Staatsverwaltung unter Aufsicht des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat. Finanzminister Albert Füracker würdigt Möller: „Die positive Entwicklung des Staatlichen Hofbräuhauses über ein Vierteljahrhundert ist untrennbar mit Herrn Dr. Möller verbunden. Für seine herausragende Arbeit danke ich ihm ausdrücklich.“
Das Staatliche Hofbräuhaus ist eine der wenigen in München ansässigen Brauereien, die sich noch ausschließlich in bayerischer Hand befinden und zugleich eines der ältesten Unternehmen der Region. Möller leitete die Geschäfte dort seit September 2000. Mit ihm verliert München als Hauptstadt des Bieres ein weiteres prominentes Gesicht. Möller war als Person des Münchner Stadtlebens stets präsent: Sei es beim alljährlichen Maibock-Anstich im Hofbräuhaus, auf Veranstaltungen der Münchner Brauer, der Wiesn oder bei feierlichen Gaststätten-Einweihungen.
Andreas Steinfatt hat der Brauereiwelt komplett den Rücken gekehrt. Er verließ Paulaner schon Anfang 2024.
© Sigi Müller
Andreas Steinfatt hat der Brauereiwelt komplett den Rücken gekehrt. Er verließ Paulaner schon Anfang 2024.
von Sigi Müller
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Gibt es bald keine Bier-Barone mehr?
Die Münchner Brauerei-Branche wird damit immer überschaubarer. Den sechs Münchner Brauereien (die eigentlich nur vier sind), gehen nämlich langsam die prominenten Gesichter aus. Gibt es bald keine Bier-Barone mehr?
Eine weitere illustre Gestalt war einst Paulaner-Chef Andras Steinfatt. Der warf seinen Posten Anfang 2024 hin. Paulaner gehört wie Hacker-Pschorr zur Schörghuber-Gruppe. Steinfatts Nachfolger Thomas Drossé hält sich weitgehend aus der Öffentlichkeit fern. Spaten und Löwenbräu gehören zur belgischen Gruppe AB Inbev. In München leitet die Geschäfte Friedrich Geiger. Auch er tritt kaum in Erscheinung.
Immerhin herrscht bei Münchens Kult-Brauerei noch ein Stück Kontinuität: Seit 2014 ist Martin Leibhard Geschäftsführer der Augustiner-Bräu Wagner KG. Er war es auch, der im letzten Jahr die Nachfolge von Andreas Steinfatt als Vorsitzender des Vereins der Münchner Brauereien antrat. Immerhin ein Zeichen, dass er sich seinem Posten verbunden fühlt.