Aua! Robin Alexander (50), Vizechef der WELT (gehört wie BILD zu Axel Springer), hat bei Maybrit Illner (60) knackig über die Gefühlslage von Ex-Kanzler Olaf Scholz (66) nach der lange umstrittenen, dann aber plötzlich völlig problemlosen Lockerung der Schuldenbremse spekuliert.

Alexanders Vorwurf gegen Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU): „Man macht gegen die SPD Wahlkampf und sagt, die SPD will sich immer verschulden und wir können sparen, und dann ist man der Kanzler und verschuldet sich selbst!“

WELT-Vize Robin Alexander und Bundesbauministerin Verena Hubertz (37, SPD)

WELT-Vize Robin Alexander und Bundesbauministerin Verena Hubertz (37, SPD)

Alexanders Kommentar: „Es ist schon ironisch, dass man einen SPD-Kandidaten hat, der sagt, wir müssen an der Schuldenbremse was ändern, dann gewinnt der von der CDU, der gesagt hat, wir sparen dem Neubau des Kanzleramtes ein, und macht dann das andere. Also wenn wir jetzt zu Olaf Scholz schalten würden, glaube ich, würde der in einen Besen beißen vor Wut!“

Wirtschaftsexpertin Monika Schnitzer (63) verständnisvoll: „Sicherlich wird sich die alte Regierung denken, was hätten sie nicht alles machen können, wenn sich die CDU darauf vorher eingelassen hätte!“

Bundesbauministerin Verena Hubertz (37, SPD) sachlich: „Wir als SPD waren sehr dankbar, dass wir das Sondervermögen von 500 Milliarden für Investitionen auf den Weg gebracht haben. Davon wird Deutschland massiv profitieren.“

Kanzleramtschef Thorsten Frei (51) und Wirtschaftsexpertin Monika Schnitzer (63)

Kanzleramtschef Thorsten Frei (51) und Wirtschaftsexpertin Monika Schnitzer (63)

Kanzleramtschef Thorsten Frei (51) ehrlich: „Ich gehöre auch zu denen, die die Schuldenbremse immer verteidigt haben. Aber wir haben mit einer Situation zu tun, wo wir sehr schnell handeln mussten…“

Demonstrative Harmonie bei Thema Brosius-Gersdorf

Demonstrative Harmonie auch im Streit um Verfassungsgerichts-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf (54). Frei: „Wir werden natürlich dafür eine Lösung finden. Wir werden das nüchtern und partnerschaftlich machen. Je mehr wir öffentlich darüber reden, desto schwieriger wird es.“

Hubertz in die gleiche Kerbe: „Wir atmen jetzt erst mal durch, und nach der parlamentarischen Sommerpause müssen wir alle miteinander eine gute Lösung finden. Wir müssen es wieder hinkriegen, in unserer Gesellschaft andere Meinungen auszuhalten.“

Alexander kritisch: „Der Ursprungsfehler wurde in der Union gemacht. Aber wie die SPD darüber spricht: ‚Unsere Kandidatin‘, ‚unsere Kollegin‘ – Gottseidank haben sie nicht gesagt: ‚Unsere Genossin‘! Es gibt SPD-Staatssekretäre, SPD-Minister, aber es gibt keine SPD-Richter, wie es auch keine CDU-Richter gibt!“

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Sein Urteil: „Deshalb verstehe ich gar nicht, dass man Fotos mit ihr macht, dass man sagt ‚Unsere Kandidatin, wir setzen sie durch‘. Das ist doch gegen den Geist der Sache, und das tut doch niemandem gut! Dass die SPD der Union nicht aus der Grube hilft, sondern die Grube weiter aushebt, ist seltsam.“

Frei zum Schluss über das aktuelle Standing von Merz in der Union: „Wir haben einen enorm großen Rückhalt für den Bundeskanzler in der Fraktion. Daran besteht überhaupt kein Zweifel. Es gibt auch überhaupt keinen Grund, anzunehmen, dass von den zwölf Stimmen (gegen Merz bei der Kanzlerwahl, d.Red.) auch nur eine aus der Unionsfraktion kommt.“