Vorwurf gegen CDU-Abgeordnete
Caroline Bosbach soll Parteigelder in bar eingesteckt haben
25.07.2025, 05:01 Uhr
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Caroline Bosbach, die Tochter von CDU-Urgestein Wolfgang Bosbach, sitzt seit diesem Jahr im Bundestag. Nach Informationen von ntv und „Stern“ werfen ihr Parteimitarbeiter einen unsauberen Umgang mit der Parteikasse vor. Es geht um 2500 Euro.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach ist internen Vorwürfen ausgesetzt, Geld aus der Parteikasse für private Zwecke eingesteckt zu haben. Nach Recherchen von ntv und dem Magazin „Stern“ geht es um 2500 Euro, die ihr im Januar über Umwege in bar ausgezahlt wurden. Bosbachs Anwalt erklärte, sie habe das Geld mittlerweile zurückgezahlt.
Der Vorwurf geht zurück auf die polizeiliche Selbstanzeige eines früheren CDU-Mitarbeiters. Sie liegt ntv und dem „Stern“ vor. Er behauptet, im Januar 2025 eine Scheinrechnung für Leistungen in Bosbachs Wahlkampf über 2500 Euro gestellt zu haben. Das von der CDU überwiesene Geld habe er anschließend in zwei Tranchen abgehoben und Bosbach bei einem persönlichen Treffen in deren Wohnung in Bergisch-Gladbach überbracht. Der Redaktion liegen Überweisungsbelege und Kontoauszüge vor, die diese Angaben bestätigen. Der gesamte Vorgang wird von ihm und einem weiteren ehemaligen CDU-Angestellten eidesstattlich versichert.
Anwalt erklärt: kein Schaden entstanden
Über ihren Anwalt bestreitet die 35-Jährige jegliches Fehlverhalten, lässt aber ausrichten, das Geld mittlerweile an die CDU zurückgezahlt zu haben. Ein Schaden habe der CDU nie entstehen können, denn Bosbach habe „der CDU im Umfang von mehreren Tausend Euro von ihr persönlich ausgelegte Wahlkampfkosten, die sie sich hätte erstatten lassen können, niemals zur Erstattung eingereicht“, so der Anwalt. Er sagte nicht, warum Bosbach das Geld entgegennahm. Ebenso wenig die Frage, warum sie die angeblichen Wahlkampfauslagen nicht offiziell über die Partei abrechnete.
Der Vorgang hat ihren Kreisverband CDU Rheinisch-Bergischer Kreis in Unruhe versetzt. Dem Geldboten wurde in dieser Woche fristlos gekündigt. Zudem hat der Kreisverband relevante Unterlagen des Falls an die Staatsanwaltschaft Köln übersandt. Bosbach sitzt seit diesem Jahr erstmals im Bundestag. Sie wurde mit 42,2 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Rheinisch-Bergischer Kreis direkt gewählt.