Eine Antonow 124 (An-124), eines der größten Frachtflugzeuge der Welt, am Flughafen Leipzig/Halle.

Eine Antonow 124 (An-124), eines der größten Frachtflugzeuge der Welt, am Flughafen Leipzig/Halle.

picture alliance/dpa | Jan Woitas

Geheimmission erfolgreich: Eine ukrainische Antonow An-124 ist nach einer Nachtaktion in Leipzig gelandet. Der Flug symbolisiert viel, nicht nur für die Airline.

Warum ihr das lesen solltet: Die restaurierte Antonow An-124 steht für den symbolischen Widerstand der Ukraine im Krieg. Sie ist das kleinere Schwester-Flugzeug der „Mrija“, des größten Frachtflugzeuges der Welt. Dieses war zu Beginn des Krieges von Russland völlig zerstört worden.

  • Das Flugzeug wurde unter Kriegsbedingungen mit westlichen Teilen neu aufgebaut.
  • Der Flug nach Leipzig erfolgte unter strengster Geheimhaltung.
  • Die Aktion zeigt, wie die Ukraine trotz andauernder russischer Angriffe technologische Projekte realisiert.

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Im Detail: Die restaurierte Antonow An-124 ist am Freitag vergangener Woche am Flughafen Leipzig/Halle gelandet – der Flug wurde unter größter Diskretion vorbereitet.

  • Das Flugzeug mit der Kennung UR-82073 war seit dem russischen Angriff vor mehr als drei Jahren nicht mehr am Himmel zu sehen gewesen.
  • Nun gelang es den Ukrainern, das in aller Heimlichkeit restaurierte Flugzeug aus dem vom Krieg heimgesuchten Land in den Westen zu retten.
  • Für den Rettungsflug aus der Ukraine durfte das Flugzeug mit einer besonderen Einfluggenehmigung auch ohne Zertifizierung in Leipzig/Halle landen.

Der Flug der Antonow musste unter Geheimhaltung erfolgen

Das sagt Antonow: Der langjährige Antonow-Manager Oleksandr Grytsenko hebt die besondere Logistik des Fluges hervor.

  • Grytsenko: „Der Flug aus dem ukrainischen Luftraum heraus musste wegen der Gefahr eines russischen Angriffs unter Geheimhaltung erfolgen.“
  • Die Maschine wird in Leipzig zunächst Testflüge absolvieren, so der Manager.

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Was ihr noch wissen solltet: Der Flughafen Kiew-Hostomel war ein frühes Ziel russischer Angriffe. Die Bilder des zerstörten Airports gingen um die Welt.

  • Durch die Verteidigung des strategisch wichtigen Luftdrehkreuzes gelang es der Ukraine, den Vormarsch der russischen Truppen aufzuhalten.
  • Der Preis war die Zerstörung des Flughafens sowie der Zentrale der hier ansässigen Antonow-Frachtfrachtfluggesellschaft.
  • Ein Foto des zerstörten Wracks der ausgebrannten Antonow-225 „Mrija“ wurde zum frühen Symbol für den Angriffskrieg.

Folgen des russischen Angriffskriegs: Das ausgebrannte Wrack der „Mrija“.

Folgen des russischen Angriffskriegs: Das ausgebrannte Wrack der „Mrija“.

picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Ein Symbol für Widerstand: Die Ukraine konnte mit der Rettung der kleinen Schwester der „Mrija“ ein neues Symbolbild schaffen.

  • Am Donnerstag veröffentlichte Antonow Airlines ein Video mit heroischer Musik zum Flug der An-124.
  • Die UR-82073 An-124 war bereits vor Kriegsbeginn für eine Überholung in Einzelteile zerlegt worden und wurde nicht von den Russen zerstört.
  • Ukrainische Ingenieure bauten sie trotz russischer Angriffe mithilfe westlicher Komponenten neu auf. Es ist die erste Antonow mit westlicher Technik.
  • Die Maschine trägt nun die Aufschrift „BE BRAVE LIKE IRPIN“. Der Schriftzug erinnert an die stark zerstörte gleichnamige ukrainische Stadt.

Insgesamt fliegen sechs An-124 von Leipzig aus internationale Frachtmissionen

Leipzig als Antonow-Standort: An dem Flughafen befindet sich die ausgelagerte operative Zentrale der Airline.

  • Die operative Zentrale von Antonow befindet sich in Leipzig.
  • Neben der „Tapfer wie Irpin“ sind dort weitere Maschinen wie „Tapfer wie Butscha“ stationiert.
  • Insgesamt fliegen sechs An-124 von Leipzig aus internationale Frachtmissionen – zivil, militärisch für die Ukraine, die Nato und zivile Kunden in aller Welt.
  • Die Flüge sorgen für die so dringend benötigten Einnahmen für das Staatsunternehmen.

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Was aus alten Plänen wurde: Russland und die Ukraine planten einst ein gemeinsames Werk in Leipzig.

  • Geplant war die Umrüstung von 31 Maschinen und eine Endmontagelinie für 60 neue An-124.
  • Der Angriff Russlands auf die Krim stoppte das Projekt.
  • Übrig blieb ein Hangar, in dem ukrainische Techniker heute die eigene Flotte und Antonov-Maschinen im Dienst anderer Airlines warten.
  • Außerdem stehen drei russische Maschinen der Firma Volga-Dnepr derzeit in Leipzig.