• Neue Plattform „CoVerage“ erkennt gefährliche Virusvarianten bis zu drei Monate früher als die Weltgesundheitsorganisation WHO
  • Mit Heatmaps und automatischer Analyse spürt das System weltweit Corona-Hotspots auf
  • Rückblick zeigt Treffsicherheit: „CoVerage“ identifizierte alle bisherigen gefährlichen Varianten frühzeitig

Was wäre, wenn wir gefährliche Coronavirus-Mutationen nicht erst bekämpfen müssten, wenn sie schon da sind – sondern bevor sie überhaupt durchstarten? Genau das macht jetzt die Plattform „CoVerage“ möglich, wie „Focus online“ berichtet.

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Schneller als die WHO: „CoVerage“ entdeckt gefährliche neue Corona-Varianten

Entwickelt von Forschern, analysiert das System weltweit Virusdaten in Echtzeit – und erkennt automatisch, welche Mutationen sich schneller ausbreiten oder dem Immunsystem entwischen. Diese sogenannten „Variants of Concern“ können nun frühzeitig lokalisiert und beobachtet werden – lange bevor offizielle Stellen reagieren.

Besonders eindrucksvoll: Die Plattform setzt auf farbcodierte Wärmekarten. Damit lässt sich auf einen Blick erkennen, wo sich neue Virus-Hotspots zusammenbrauen. Regionen mit auffälligen Virusveränderungen leuchten knallrot auf – ein visuelles Frühwarnsystem für Forscher, Behörden und vielleicht bald auch die Öffentlichkeit.

Plattform ermöglicht frühzeitige Anpassung von Impfstoffen

Die Forscher haben „CoVerage“ rückwirkend auf historische Daten angesetzt. Das Ergebnis: Jede bislang gefährliche Variante wurde bereits Monate im Voraus korrekt identifiziert. Die Plattform sah, was die WHO später bestätigen sollte. „Es war interessant zu sehen, dass die Virusvarianten, die auch von der WHO offiziell als wichtig eingestuft wurden, in unseren Analysen deutlich höhere Werte aufwiesen als andere, weniger beachtete Varianten“, berichtet Alice McHardy, Leiterin der Abteilung Bioinformatik der Infektionsforschung am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig.

Ein Vorsprung von bis zu zwölf Wochen kann für die öffentliche Gesundheit entscheidend sein. Impfstoffe könnten früher angepasst, Tests gezielter geplant und Schutzmaßnahmen rechtzeitig vorbereitet werden. Statt im Blindflug zu reagieren, erlaubt „CoVerage“ ein Handeln mit Weitblick.

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bua/loc/news.de/stg