Im Mittelpunkt stand das Thema „Freundschaft, die zusammenhält“ – das Motto, das das Pastoralteam des „Katholischen Ferienwerks Ameland“ für die Saison 2025 gewählt hat. Mit passenden Liedern, Bewegungen und Mitmachaktionen wurde die Botschaft für die Kinder greifbar gemacht. Jedes Kind durfte seinen Namen auf ein großes Herz schreiben, am Ende erhielten alle ein Freundschaftsarmband als Zeichen der Gemeinschaft.

Sechs Wochen Seelsorge für über 5.000 Kinder

In seiner Predigt machte Weihbischof Lohmann deutlich, worauf es bei Freundschaft wirklich ankommt: „Jesus sagt: Ich meine es gut mit euch. Das hat mit Freundschaft zu tun – dass wir es gut miteinander meinen. Dass wir zusammenstehen, auch wenn mal Streit aufkommt. Dass wir uns entschuldigen können und weitermachen.“ Freundschaft, betonte der Weihbischof, sei kein Selbstläufer – aber eine Kraft, die trage, besonders im Ferienlager, wo ganz unterschiedliche Menschen zusammenkommen.

Während seines mehrtägigen Aufenthalts besuchte Lohmann verschiedene Lager persönlich – unter anderem das Lager St. Quirinus aus Neukirchen-Vluyn. Dort wurde er zum Mittagessen eingeladen und schaute sich den Lagerplatz und besonders die Jurte auf der Wiese an. Das Lager steht in diesem Jahr unter dem Motto „Ich bin ein Kind – holt mich hier raus!“, angelehnt an das Dschungelcamp. „Die Kinder nehmen aus den zwei Wochen Ferienfreizeit jedes Mal viel mit“, sagte Lagerleiter Kris Stasik. „Alle kommen anders nach Hause, als sie losgefahren sind – einfach, weil sie rauskommen aus dem Alltag.“ 

Besuche in den Lagern – Austausch und echte Begegnung

Neben den Besuchen auf den Ferienhöfen tauschte sich Weihbischof Lohmann auch mit dem Pastoralteam aus, das aus zwölf jungen Erwachsenen und Pfarrer Karsten Weidisch besteht, die in drei Teams während der sechs Ferienwochen auf der Insel präsent sind. Sie gestalten etwa 70 Gottesdienste – auf den Höfen, am Strand oder in der Kirche – und bieten auch geistliche Angebote für Betreuer, Kochteams und Touristengruppen. Zudem sind sie Ansprechpartner in Krisensituationen und bringen Lagergruppen miteinander in Kontakt.

„Das ist Seelsorge, wie sie sein soll – zugewandt, lebendig, nah dran“, lobte Lohmann die Arbeit des Teams. „Kirche bekommt hier ein positives Gesicht, weil junge Menschen kreativ das Evangelium leben.“

Zum Abschluss seiner Reise zog der Weihbischof ein Fazit: „Es ist eine wichtige Aufgabe von Kirche, Kinder- und Jugendarbeit zu fördern und zu unterstützen, so gut es geht.“ Das gelte nicht nur für den Bereich der Ferienfreizeiten, sondern auch für die Kinder- und Jugendarbeit in kirchlichen Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten und Pfarreien. Beeindruckt zeigte sich Lohmann, wie viele junge Menschen „mit Leidenschaft“ Einsatz zeigen – als Betreuer, als Küchenteam, im Pastoralteam: „Sie zeigen, dass Kirche lebendig ist, dass Seelsorge Freude machen kann. Und dass Ehrenamt nicht tot ist – man muss nur nach Ameland schauen.“

Ann-Christin Ladermann