Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum ist ein Dauerbrenner-Thema, besonders in Nordrhein-Westfalen und vor allem in Großstädten wie Mönchengladbach. Rund 21 Millionen Euro Fördergeld hat das Land NRW 2023 der Stadt zur Verfügung gestellt – für Modernisierungen, Eigentumsförderung und geförderten Wohnraum. Eines der Neubau-Projekte ist nun pünktlich fertig gestellt worden: am Langer Weg in Lürrip.

Das Gebäude ist mit Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpe ausgestattet, hat drei Geschosse und insgesamt rund 670 Quadratmeter Wohnfläche. Es bietet sieben Stellplätze für Autos und 18 für Fahrräder. Ein Dutzend öffentlich geförderte Wohnungen stehen hier – sieben mit zwei Zimmern und fünf mit drei Zimmern. Sie sind jeweils 42 bis 76 Quadratmeter groß. Die Kaltmiete pro Quadratmeter liegt bei sechs Euro.

2,74 Millionen Euro hat das Projekt der Wohnbau Mönchengladbach den Angaben der Stadtverwaltung zufolge gekostet, rund zwei Millionen Euro davon wurden durch ein Förderdarlehen gedeckt. In einer Mitteilung weist die Stadt außerdem erneut darauf hin, man habe im Rahmen der „Wohnbauoffensive 2023 darauf verzichtet, sich die Überschüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit der Wohnbau auszahlen zu lassen.“ Weiterhin sei Geld gespart worden, indem man auf Keller und Aufzug verzichtet habe.

Alle zwölf Einheiten sind bereits vermietet worden, wie die Stadt mitteilt. All diese Wohnungen richten sich demnach an Menschen mit Wohnberechtigungsschein (WBS). „Wir schaffen Raum zum Leben – bezahlbar, modern und nachhaltig“, sagen die Wohnbau-Vorstände und Geschäftsführer Christian Heinen und Frank Meier. Auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD) unterstreicht: „Die Stadt ist froh, dass sich die Wohnbau hier stark engagiert und an den gemeinsamen Zielen konsequent arbeitet. Das Beispiel zeigt, wie es gehen kann.“

Das Problem ist noch nicht gelöst

Trotzdem ist der Bedarf nach wie vor hoch – und steigt weiter. Das Problem, keinen bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist inzwischen Kostenpflichtiger Inhalt bis in die Mittelschicht der Stadt eingedrungen. Ein im Februar veröffentlichtes Gutachten der Beraterfirma Region Kontext zeigt, dass sich die Preisdynamik in den vergangenen Jahren deutlich verschärfte: Die Angebotsmieten haben sich hier im jährlichen Mittel um 31 bis 38 Cent pro Quadratmeter erhöht. Das Jahresmittel in ganz NRW lag bei 30 Cent. Die Lage ist so ernst, dass Mönchengladbach nur knapp die Anforderungen verfehlte, um die Mietpreisbremse einzuführen, die im Frühjahr in NRW auf einige Städte ausgeweitet wurde, Kostenpflichtiger Inhalt wie wir berichteten.