Horror-Start für den WSV: Rot, Elfmeter und Gegentor

Die Partie begann wie erwartet mit mehr Ballbesitzphasen für die Kölner, der WSV versuchte dem Vorjahres-Sechsten das Leben besonders nahe des eigenen Tores mit robustem Zweikampfverhalten schwer zu machen, dazu belohnte die gut besuchte Kulisse jede gelungene Aktion der Hausherren mit euphorischem Applaus.

Dem zum Trotz konnten die Kölner schon früh für das erste Ausrufezeichen sorgen. Nach einem hohen Ballgewinn schalteten die Rheinländer schnell, Rafael Garcia feuerte die Kugel nahe der Strafraumgrenze jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei (5.). Aus den langen Ballbesitzphasen der Kölner ergab sich in der Anfangsphase jedoch nicht viel mehr. Stattdessen marschierte der WSV mit einem schnellen Gegenstoß über Dildar Atmaca in Richtung Tor. Sein Flachschuss wurde noch leicht von einem Bein des Gegenspielers abgewehrt und rauscht infolgedessen ebenfalls am Ziel vorbei (14.).

Knapp fünf Minuten später leistete Alessio Arambasic seinen Mitspielern einen Bärendienst und leitete das Spiel damit auch in eine gewisse Richtung. Ohne wirkliche Not drehte sich der zentrale Mittelfeldmann des WSV mit dem Gegner im Rücken genau in Garcia. Dieser nahm das Geschenk an und schreitet nahe der Strafraumgrenze in Richtung Tor. Als Kurschlussreaktion griff Arambasic zur Notbremse und riss Garcia von hinten um, eine eindeutige Notbremse außerhalb des Sechzehners und damit eine berechtigte rote Karte (19.). Garcia knallte den folgenden Freistoß ins Torwarteck, Michael Luyamubala klärte zur Seite (23.).

In der Folge spielten natürlich nur die Gäste, profitierten aber durch eine strittige Schiedsrichterentscheidung. Timo Bornemann feuerte den Ball aus kurzer Distanz auf Jeff-Denis Fehr, der diesen wohl mit dem Arm abwehrte, doch keinerlei Reaktionszeit dafür erhielt. Schiedsrichter Nils Hasse zeigte auf den Punkt, Zugang Enzo Wirtz verwandelte resolut (29.).

Wuppertal versuchte sich nur noch in die Kabinen zu retten, Garcia scheiterte noch an einer herausragenden Fußabwehr von Luyambula (37.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff lag der Ball sogar zum vermeintlichen 1:1 im Tor der Kölner, doch Fehr stand vor seinem Abschluss im Abseits (45.+1).

Zwei Joker sorgen für die Entscheidung

Im zweiten Durchgang gelang es den Wuppertalern sich auch in Unterzahl kompakter zu formieren, die Kölner taten sich schwer, Lücken im gegnerischen Abwehrverbund zu finden. Als nächste Hiobsbotschaft musste der bis dahin besonders auffällige Dildar Atmaca mit einer augenscheinlichen Oberschenkelverletzung von beiden Seiten gestützt das Feld verlassen. In Sachen Torchancen ergab sich in Halbzeit zwei wiederum lange nicht viel.

In der Schlussphase keimte sogar immer mehr Hoffnung auf Seiten der Wuppertaler auf, da Köln in Überzahl auch immer wieder den Ball leichtfertig abschenkte. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit wurde der WSV immer mutiger, was ihm schlussendlich zu Schaden kam. Dabei sorgten zwei Kölner Joker für die Entscheidung. Hamadi Al Ghaddioui behauptete die Kugel im Strafraum und legte ab auf Suheyel Najar, der das lange Eck anvisierte und mit einem sehenswerten Schlenzer traf (88.). Danach war gewissermaßen die Luft raus, die Kölner brachten das Ergebnis sicher über die Bühne und grüßen zumindest für eine Nacht von der Tabellenspitze.

Wuppertaler SV – SC Fortuna Köln 0:2
Wuppertaler SV: Ngemba Michael Luyambula, Levin Müller, Aldin Dervisevic, Salmin Rebronja, Celal Aydogan, Alessio Arambasic, Jeff-Denis Fehr (78. Semir Saric), Dildar Atmaca (57. Lennard Wagemann), Vincent Schaub (78. Imad Lamnaouar Sekaki), Fritz Kleiner (46. Dominic Duncan), Amin Bouzraa (69. Ronay Arabaci) – Trainer: Sebastian Tyrała
SC Fortuna Köln: Lennart Winkler, Maximilian Fischer, Robin Afamefuna, David Haider, Tom Geerkens, Rafael Garcia (61. Adrian Stanilewicz), Luca Majetic (78. Vleron Statovci), Georg Strauch, Kevin Brechmann (71. Suheyel Najar), Timo Bornemann (46. Hamadi Al Ghaddioui), Enzo Wirtz (71. Nico Thier) – Trainer: Matthias Mink
Schiedsrichter: Nils Hasse – Zuschauer: 4449
Tore: 0:1 Enzo Wirtz (28. Handelfmeter), 0:2 Suheyel Najar (86.)
Rot: Alessio Arambasic (19./Wuppertaler SV/Notbremse)