20:10 Uhr. Die letzten Bälle fliegen über den Court. Das Publikum hält den Atem an – und Bad Vilbel dreht das Match.
Es war alles angerichtet für einen Heimsieg: Der Wiesbadener THC dominierte die Einzel, führte komfortabel mit 4:2 – und stand am Ende doch mit leeren Händen da. Gegen den TC Bad Vilbel unterlagen die Wiesbadener in der 2. Bundesliga Herren Süd nach dramatischer Schlussphase mit 4:5. Besonders bitter: Drei verlorene Doppel kippten ein Spiel, das phasenweise sicher schien. 250 Zuschauer verfolgten das Geschehen am Freitagnachmittag bis in den Abend.
Einzelpartien – Wiesbadener THC vs. Team Ladival TC Bad Vilbel
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Spieler (Wiesbadener THC)
Spieler (Bad Vilbel)
1. Satz
2. Satz
3. Satz
Spiele
Sätze
Matchpunkt
1 Sandro Kopp (AUT) Sebastian Fanselow (GER) 6:3 6:7(2) 5:10 12:11 1:2 0 2 Kai Wehnelt (GER) Niels Visker (NED) 7:6(10) 6:1 – 13:7 2:0 1 3 Nicolas Zanellato (BRA) Arthur Weber (FRA) 4:6 1:6 – 5:12 0:2 0 4 Matthew Donald (CZE) Pedro Vives Marcos (ESP) 6:4 6:4 – 12:8 2:0 1 5 Milan Welte (GER) Niklas Schell (GER) 6:1 2:6 10:3 9:7 2:1 1 6 Jeffrey von der Schulenburg (GER) Yannik Kelm (GER) 6:4 6:7(6) 10:8 13:11 2:1 1 Gesamtsumme Einzel
64:56
9:6
4
Doppelpartien – Wiesbadener THC vs. Team Ladival TC Bad Vilbel
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Spieler (Wiesbadener THC)
Spieler (Bad Vilbel)
1. Satz
2. Satz
3. Satz
Spiele
Sätze
Matchpunkt
1 Sandro Kopp / Matthew Donald Sebastian Fanselow / Niels Visker 7:5 3:6 8:10 10:12 1:2 0 2 Kai Wehnelt / Taym Al Azmeh Arthur Weber / Niklas Schell 5:7 2:6 – 7:13 0:2 0 3 Lars Johann / Jeffrey von der Schulenburg Pedro Vives Marcos / Calvin Müller 6:2 4:6 9:11 10:9 1:2 0 Gesamtsumme Doppel
27:34
2:6
0
Einzel: Leidenschaft, Kontrolle – und knappe Kisten
Die Einzel entwickelten sich zunächst vielversprechend. Sandro Kopp, die Nummer eins aus Österreich, lieferte sich mit dem erfahrenen Sebastian Fanselow ein intensives Match auf Augenhöhe. Nach einem souveränen ersten Satz verlor Kopp knapp im Tiebreak den zweiten – und unterlag schließlich im Match-Tie-Break mit 5:10. Ein Spiel, das auch anders hätte ausgehen können.
Kai Wehnelt präsentierte sich stark, besiegte den Niederländer Visker in zwei Sätzen. Matthew Donald holte den nächsten Punkt, Nicolas Zanellato blieb chancenlos.
Besonders nervenstark zeigte sich Milan Welte. Nach einem starken ersten Satz und einem Einbruch im zweiten kämpfte er sich zurück – und gewann den entscheidenden Match-Tie-Break mit 10:3. Sein Auftritt war sinnbildlich für die Energie und Widerstandskraft der Wiesbadener Einzelspieler.
Ein weiterer Schlüsselspieler: Jeffrey von der Schulenburg. Der Deutsche mit Schweizer Wurzeln gewann ein enges, nervenaufreibendes Match gegen Yannik Kelm. Nach einem verlorenen Tiebreak im zweiten Satz bewies er im dritten Satz mentale Stärke – 10:8 lautete das Endresultat.
Nach sechs Einzeln stand es also 4:2 – ein komfortabler Vorsprung. Doch Tennis ist ein Spiel der Wandlungen.
Doppel: Aus der Hand gegeben
Die Doppelpaarungen erwiesen sich als Achillesferse. Kopp und Donald mussten sich trotz starker Phasen im Match-Tie-Break knapp geschlagen geben. Auch Wehnelt/Al Azmeh fanden kaum Zugriff gegen das aggressive Spiel von Weber und Schell.
Die dritte Partie, mit von der Schulenburg an der Seite von Lars Johann, bot noch einmal Spannung pur. Der erste Satz ging klar an Wiesbaden, doch Vilbel drehte auf. Der finale Tie-Break: 9:11 – und damit der endgültige Bruch im Wiesbadener Spiel
Einzel: Wiesbaden mit Mut und Präzision
Die Einzel lieferten zunächst ein starkes Bild. Besonders Kai Wehnelt überzeugte mit variabler Spielanlage und feinem Händchen beim 7:6, 6:1 gegen Niels Visker. Auch Matthew Donald brachte sein Spiel souverän durch. Der Brasilianer Nicolas Zanellato musste sich allerdings klar geschlagen geben. Einmal mehr wurde deutlich: Die Mischung im Wiesbadener Team stimmt – individuell stark, mannschaftlich geschlossen.
Mit dem Zwischenstand von 4:2 konnte das Team optimistisch in die Doppel gehen. Doch der Sand wurde rutschig.
Fazit: Auf die Nerven kommt es an
Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: 91:90 gewonnene Spiele für den Wiesbadener THC. Und doch steht unter dem Strich eine Niederlage. Sie ist lehrreich und schmerzhaft zugleich. Die Einzelspieler – allen voran Kopp, Welte und von der Schulenburg – zeigten Qualität und Kampfgeist. Doch im Doppel fehlte die letzte Konsequenz.
Wenn Wiesbaden in der Liga bestehen will, müssen nicht nur Taktik und Technik stimmen – sondern auch die Nerven im entscheidenden Moment.
2. Bundesliga Süd, Tennis
Team
Paar
Match
Sätze
Spiele
Symbolfoto – WTHC Wiesabden ©2025 KI / Wiesbaden lebt!
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